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Schlagschappen
werden am Seil hängend mit einem Schweregestänge beschwert in
das Bohrloch fallen gelassen. Aufgrund ihres Eigengewichts senkt sich die Schlag-
schappe in die Bohrlochsohle und nimmt eine Bodenprobe auf. Beim Ziehen der
Schappe wird der Boden durch ein R
ü
ckschlagventil gefangen (Abb. 7.7). Bei bin-
digen Böden er
ü
brigt sich die Fangvorrichtung, da die Kohäsion eine Hatung des
Probenguts am Probenrohr bewirkt. Das Verfahren liefert einen guten Einblick in
den Schichtenaubau und Bodenproben, die je nach Einschlagwucht und Boden-
verhältnissen unterschiedliche G
ü
te haben.
Bei
Greiferbohrungen
nimmt ein Greifer in einer verrohrten Bohrung (gestörte)
Bodenproben auf (G
ü
teklasse 3-5). Dabei ist ein gro
ß
er Bohrlochdurchmesser wie
beim Brunnenbau erforderlich.
Um grö
ß
ere Tiefen zu erreichen, wurden Bohrgeräte entwickelt, die eine Bohrkrone
drehend unter Zusatz von Bohrwasser (zur K
ü
hlung) in den Boden treiben.
Vollkro-
nenbohrungen
sind sowohl im Locker- als auch im Festgestein einsetzbar und können
gro
ß
e Tiefen (mehrere 100 m) erreichen. Sie liefern kaum Aufschluss
ü
ber die geolo-
gischen Verhältnisse, die sich nur indirekt
ü
ber den Bohrfortschritt und das Sp
ü
lgut
abschätzen lassen. Vollkronenbohrungen eignen sich dazu, schnell und kosteng
ü
nstig
auf eine gew
ü
nschte Tiefenlage zu kommen, um von dort aus Proben zu entnehmen
oder
Aufschlussbohrungen
abzuteufen.
Um einen Bohrkern zu erbohren, wurde die
Kernbohrtechnik
entwickelt, die so-
wohl in Böden als auch im Festgestein einsetzbar ist (Abb. 7.8):
Die
Einfachkernbohrung
ist die einfachste Variante, bei der die Hohlbohrkrone dre-
hend in den Untergrund getrieben wird. Die Sp
ü
ll
ü
ssigkeit wird durch die Boh-
Abb. 7.8
Bohrkronen für Aufschlussbohrungen (Foto: Joachim Tiedemann).