Geology Reference
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Abb. 6.55 Sichelwuchs und Schrägstellung als Reaktion auf Hangbewegungen. Bei Hangkriechen
wächst der Stamm sichelförmig, wogegen sich bei einer plötzlichen Hangbewegungender Baum
schräg stellt. Ein Knick weist auf eine frühere, plötzliche Bewegung hin (nach Heim 1932).
Rutschung einige Zeit zur ü ck, dann weist der Baumstamm einen Knick auf (Abb.
6.55). Da oberhalb des Knicks der Baum vertikal weiter gewachsen ist, lässt sich
das Rutschereignis in etwa datieren. Weiterhin verursachen Bergsenkungen eine
Schiefstellung der Bäume, die somit auf Altbergbau hinweisen.
Bei Bergsenkung kommt es zu einem relativen Anstieg des Grundwassers und be-
stimmte Planzengruppen sterben ab, andere wandern ein. Steigt der Grundwasser-
spiegel ü ber das Gelände an, entstehen Bergsenkungsseen, die sich zu durchaus sch ü t-
zenswerten Sekundär-Biotopen entwickeln können.
6.3 Darstellung der Ergebnisse
Bei jeder Etappe der Erkundung werden die Ergebnisse in Karten und Proilen darge-
stellt. Die anschauliche Visualisierung projektrelevanter Phänomene ist von zentraler
Bedeutung f ü r den Erfolg des Projekts. Sie verdeutlicht komplexe Zusammenhänge
und mögliche Risiken, sowohl f ü r den Fachmann als auch f ü r Projektpartner, die nicht
geowissenschatlich ausgewiesen sind und sich mit völlig anderen hemen befassen
wie zum Beispiel der Genehmigung oder der Finanzierung des geplanten Vorhabens.
Der Zweck der Vorerkundung ist die Ansprache und Aufnahme von Daten im
Gelände und ihre Visualisierung in einfacher und ü bersichtlicher Form. Um die
planungsrelevanten Merkmale darzustellen, werden Karten gezeichnet und Proile
konstruiert. Schematische Blockbilder illustrieren die geologischen Verhältnisse. Zur
weiteren Veranschaulichung bestimmter Phänomene wie die Bewegung von Hängen
oder die Ausbreitung von Schadstofen können auch computeranimierte Bewegungs-
sequenzen erstellte werden.
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