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im Fu
ß
bereich der Böschung den nat
ü
rlichen Boden mit scherfesterem Sand
und Kies zu ersetzen
konstruktive Ma
ß
nahmen zur Stabilisierung der Böschung zu ergreifen (veran-
kerte Bohrpfahlwände, Injektionen).
Die Ma
ß
nahmen sind in Abbildung 6.37 (vereinfacht) dargestellt. Die Hangbewe-
gung konnte gestoppt und das Bauvorhaben sicher ausgef
ü
hrt werden.
Mit der
Fl
ü
gelsonde
lässt sich die Scherfestigkeit bindiger Böden im Feld
ü
berpr
ü
fen
(Abb. 6.38). Sie besteht aus einem Stab, der am unteren Ende vier Fl
ü
gel besitzt. Die
Sonde wird in den Boden gedr
ü
ckt und gedreht, so dass der Boden zwischen den
Fl
ü
geln abgeschert wird. Das Drehmoment ist proportional der Scherfestigkeit des
Bodens. Über den Drehwinkel aufgetragen zeigt sich das typische Spannungs-Verfor-
mungsverhalten, wie es bereits in den Grundlagen (Kapitel 3) vorgestellt wurde. Bei
z
ü
giger Drehung des Fl
ü
gels hat der bindige Erdstof nicht gen
ü
gend Zeit zu entwäs-
sern, so dass die undrainierte Scherfestigkeit
c
u
gemessen wird, die der Kohäsion des
Bodens entspricht (
ˆ
= 0,
c
≠ 0). Dreht man den Fl
ü
gel mehrere Male und misst den
Scherwiderstand nach einer Ruhepause, lässt sich die ungestörte Ausgangsscherfes-
tigkeit
˄
a
mit der gestörten Endscherfestigkeit
˄
e
[kN/m
2
] vergleichen. Das Verhältnis
von
˄
a
zu
˄
e
ist ein Anhaltswert f
ü
r die
Sensitivität S
[-] des Bodens (Terzaghi, Peck
1967: 326)
die normalerweise im Labor
ü
ber den Vergleich der einaxialen Druckfestigkeit der
Bodenprobe mit der Druckfestigkeit der gleichen, aber kontrolliert gestörten (durch-
gekneteten) Probe geschieht.
Die Sensitivität ist ein Ma
ß
f
ü
r den Festigkeitsverlust von Tonen nach einer Be-
anspruchung. Tone sind nicht sensitiv bei
S
< 2, mittel sensitiv bei 2 <
S
< 4 (cha-
rakteristisch f
ü
r die meisten Tone), sensitiv bei 4 <
S
< 8 und hochsensitiv bei
S
>
8. Hochsensitive Tone verl
ü
ssigen sich spontan
(liquiizieren)
bereits bei geringen
Abb. 6.37
Profil der Rutschung mit den durchgeführten Sanierungsmaßnahmen.