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Abb. 6.32 Proctorkurve und Sättigungskurve.
Auch die Verdichtungsfähigkeit bindiger Böden hängt von ihrem Wassergehalt ab.
Mit dem Proctor-Versuch lässt sich jener Wassergehalt herleiten, der eine optimale
Verdichtung erlaubt (Proctor 1933). Dabei werden Bodenproben mit zunehmendem
Wassergehalt mit einem genormten Verdichtungsgerät (Stampfer) verdichtet. Je grö-
ß er der Verdichtungserfolg, desto geringer der Porenanteil und desto grö ß er die Tro-
ckendichte der Bodenprobe. Die Trockenwichten aufgetragen ü ber die Wassergehalte
ergeben die Proctorkurve, deren Maximum den optimalen Wassergehalt anzeigt, bei
dem die grö ß te Dichte, die Proctordichte ˁ Pr , erreicht wurde (Abb. 6.32). Analog gilt
f ü r den grö ß ten Verdichtungsgrad
mit ˁ d [g/cm 3 ] als Trockendichte. Die (theoretisch zu ermittelnde) Sättigungslinie ent-
spricht einem vollständig gesättigten Boden, bei dem alle Poren mit Wasser gef ü llt
sind. In diesem Fall ist die Sättigungszahl S r = 1.0. Der horizontale Abstand zwischen
Proctorkurve und Sättigungslinie entspricht dem mit Lut gef ü llten Porenraum. Wer-
den bindige Böden bei Erdbauma ß nahmen verwendet, dann ist die Proctordichte bzw.
ihr Verdichtungsgrad das ma ß gebende Einbaukriterium, das es durch Variation des
Wassergehalts zu erreichen gilt.
Bestimmte Tone können bei Wasserzutritt aufquellen und sind somit besonders
problematisch, wenn sie mit Bauwerken in Kontakt stehen. Einen ersten Hinweis auf
quellfähigen Ton gibt der Wasserreaktions-Test , bei dem ein kleines St ü ck einer ge-
trockneten Tonprobe im Wasser aufgelöst wird. Wird in den ersten 30 Sekunden ein
abruptes Auseinanderfallen der Tonprobe beobachtet, deutet dies auf einen hohen
Anteil quellfähiger Tonminerale hin. Mit dem Versuchsgerät nach Enslin/Nef wird
 
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