Geology Reference
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Abb. 6.9 Konstruktion der
Streich- und Einfallrichtung mit
drei Höhenpunkten.
Einfallrichtungen von (geologischen) Flächen bestimmen. Dabei wird, ausgehend von
drei Messpunkten, zwischen dem höchsten Messpunkt h 1 und dem tiefsten Messpunkt
h 3 eine Verbindungslinie gezogen, auf der die Höhe des mittleren Messpunkts h 2 inter-
poliert wird (Dreipunktproblem, Abb. 6.9). Die Linie h 2 h 2 ' entspricht dem Streichen,
senkrecht dazu wird in Richtung h 3 die Einfallrichtung gezeichnet. Das Einfallen er-
gibt sich aus der Diferenz h 2 -h 3 =
h und dem senkrechten Abstand l von der interpo-
lierten Höhenlinie zu h 3
Diese einfachen Rechenoperationen lassen sich mit digitalisierten Karten leicht f ü r
ganze Regionen durchf ü hren. Geo-Informationssysteme unterst ü tzen die elektroni-
sche Lutbildauswertung (z. B. Paine & Kiser 2003, Wolf & de Witt 1999) und erlauben
komplexe Untersuchungen wie die Ermittlung der Standsicherheit von Gebirgshän-
gen.
Sasebo ist eine Hafenstadt nördlich von Nagasaki auf der Insel Kyushu
(Japan), die sich durch ein besonders stark bewegtes Relief auszeichnet
(nach Zhou, Esaki, Mitani, Xie und Mori 2003). Nur 9% des 250 km 2 gro ß en
Stadtgebiets sind lach, der Rest erstreckt sich ü ber die angrenzenden Hänge.
Entsprechend häuig kommt es zu gro ß räumigen Rutschungen, insbesondere
während der Regenzeit. Der zugrunde liegende Rutschmechanismus wird als
Hokusho-Typ bezeichnet. Dabei bewegt sich fossiles Verbruchmaterial, das von
Basaltlagen im oberen Hangbereich stammt, auf der seewärts geneigten, käno-
zoischen Basis in Form von Sekundärrutschungen talabwärts (Abb. 6.10). Um
das Risiko von Rutschungen vorherzusagen, wurden Lutbilder der Region digi-
talisiert und in ein GIS ü bertragen. Da die Bäche in das weiche Verbruchmateri-
al einschneiden und es bis zur Oberkante des Neogen erodieren, konnte auch
die Basis der potenziellen Rutschungen rekonstruiert werden, wobei die Höhen-
daten mit einer Kriging-Routine interpoliert wurden. Damit waren die geomet-
rischen Vorgaben f ü r ein einfaches (deterministisches) Rutschmodell gegeben,
auf dessen Grundlage eine Gefährdungskarte f ü r rutschungsgefährdete Bereiche
hergeleitet werden konnte (Abb. 6.11).
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