Geology Reference
In-Depth Information
Während eines Bildluges in Serie aufgenommene Lutbilder lassen sich durch Ne-
beneinanderlegen
stereoskopisch
(dreidimensional) betrachten. Dem ge
ü
bten Auge
gelingt dies ohne das Hilfsmittel des
Stereoskops
, das es in verschiedenen Ausf
ü
hrun-
gen und Grö
ß
en gibt (Abb. 6.6). Die Bildpaare m
ü
ssen eine etwa 60-prozentige Über-
lappung aufweisen und werden entlang der Fluglinie verschoben, wodurch sich der
dreidimensionale Eindruck ergibt. Dieser erscheint stark
ü
berhöht, da der Aufnah-
meabstand aus dem Bildlug wesentlich grö
ß
er ist als der menschliche Augenabstand.
Mithilfe von Stereopaaren lässt sich eine Reihe von geometrischen Messungen durch-
f
ü
hren. Zum Beispiel folgt der Höhenunterschied
h
zwischen einem Referenzpunkt
R
von bekannter Höhe und einem Punkt
A
von unbekannter Höhe aus der Flughöhe
h
r
und der
Parallaxe
(Abb.6.7), die sich aus der Änderung der Aufnahmeposition zu
einem Punkt auf beiden Stereobildern ergibt
wobei
P
R
der Parallaxe des Punktes
R
und
P
A
der Parallaxe des Punktes
A
entspricht.
Mit einem Stereomikrometer können Parallaxen direkt unter dem Spiegelstereoskop
bestimmt werden. Ein Beispiel f
ü
r ein Stereopaar zeigt Abbildung 6.8, in der zur Ver-
anschaulichung auch eine topograische Karte gezeigt wird.
Da Höhenlagen einzelner Punkte stereoskopisch ermittelt werden können, lassen
sich zum Beispiel Stra
ß
en in schwer zugänglichen Gebirgsregionen so projektieren,
dass sie eine vorgegebene Steigung nicht
ü
berschreiten. Auch lassen sich Streich- und
Abb. 6.8
Stereoskopische Aufnahme Hunterdon County, New Jersey, USA (Agricultural Stabilisation
and Conservation Service 1956), topografische Karte (US Geological Survey).