Geology Reference
In-Depth Information
Lut bilder sind Messbilder, auf denen Uhrzeit, Flughöhe, Brennweite, Foto- und
Kameranummer vermerkt sind. Eine Libelle zeigt die Abweichung von der Horizon-
talen an, die Rahmenmarken ermöglichen eine exakte Weiterbearbeitung. Der Bild-
ma ß stab M ergibt sich entweder aus dem Vergleich des Abstandes zweier Punkte AB
im Felde und ab im Lut bild oder aus der Brennweite der Kamera f und der Flughöhe h .
Die ingenieurgeologische Interpretation eines Grauton-Lut bilds st ü tzt sich auf
die im Lut bild erkennbaren Muster
die Intensität des Grautons
die Grautonvariation oder Textur .
Lut bildmuster geben Hinweise auf die Struktur des anstehenden Gebirges und seiner
tektonischen Gliederung in Verwerfungen und Falten. Die Drainagemuster (Abb. 6.5)
akzentuieren diese Strukturen je nach Klimabedingung und Verwitterungsbeständig-
keit. Je feiner das Drainagemuster, desto weniger durchlässig ist das anstehende Ma-
terial. Dendritische Muster repräsentieren homogene geologische Verhältnisse, zum
Beispiel gleichförmige Böden gro ß er Mächtigkeit, weiche Sedimentgesteine oder vul-
kanische Tuf e. Federartige Muster deuten auf feinkörnige Böden wie Schluf - oder
ß vorkommen hin. Schichtungs- und Störungsmuster pausen sich in Form eines
eckigen Entwässerungsnetzes durch. Zentrifugale und konzentrische Muster deuten
auf Vulkane oder isolierte Erhebungen, zentripetale Muster auf geomorphologische
Senken. Bei lokal stark variierenden geologischen Verhältnissen kommt es zur Bil-
dung komplexer Mischformen.
Der Grauton ist eine Funktion der Feuchtigkeit, der Eigenfarbe und der Beleuch-
tungsverhältnisse. Helle Grautöne zeigen trockene, durchlässige Böden an, im Gegen-
Abb. 6.5 Dendritisches (a), federartiges (b), eckiges (c), zentrifugales und konzentrisches (d),
zentripetales (e) Entwässerungsnetz. Mischform (f).
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