Geology Reference
In-Depth Information
6.1.1 Kartenwerke
Topografische und historische Karten
To p o g r a i s c h e Ka r t e n zeigen eine F ü lle von Informationen. Dazu zählen Höhenlinien
(Isohypsen) , Geländeformen, Gewässer, Bebauung, Stra ß en, geologische Aufschl ü s-
se wie Steinbr ü che usw. Sie liegen in verschiedenen Ma ß stäben vor, zum Beispiel
als Messtischblatt 1:25000, Grundkarte 1:5000, Flurkarte 1:2000 oder Katasterplan
1:1000/500.
Neben den aktuellen topograischen Karten sind auch ältere Pläne und historische
Ausgaben bei der Planung zu ber ü cksichtigen. Auf ihrer Grundlage lässt sich die his-
torische Entwicklung des Geländes klären. Gerade in besiedelten Gebieten und insbe-
sondere in industriell genutzten Regionen ist eine historische Auswertung des Gelän-
des unumgänglich. Nur so lassen sich Baugrundstörungen wie im Boden verborgene
Fundamente, Tanks und Deponien orten. Nur so können Schadstofquellen lokalisiert
und Problembereiche identiiziert werden. Neben der multitemporalen (historischen)
Auswertung des Kartenmaterials sind bei ehemaligen Produktionsstätten Pläne zum
Produktionsablauf hinzuzuziehen. Produktionsstatistiken helfen bei der Rekonstruk-
tion freigesetzter Schadstofe und der Abschätzung von Schadstofmengen. Schadens-
berichte der Feuerwehr, Betriebsprotokolle und die Berichte von Zeitzeugen ergänzen
die historische Analyse.
Geologische Karten
Obwohl geologische Karten eher die regionalen als die lokalen geologischen Ver-
hältnisse beschreiben, sind sie grundsätzlich zu konsultieren, um einen allgemeinen
Überblick ü ber die geologischen Randbedingungen zu bekommen. Geologische Kar-
ten geben Auskunt ü ber die Verbreitung, die Art und das Alter der anstehenden Ge-
steine, die Mächtigkeit der Gesteinsfolgen, ihre Lagerung, Faltung und tektonische
Gliederung.
Geologische Karten sind abgedeckte Karten, in denen Böden und oberlächenna-
he Verwitterungsschichten nicht ber ü cksichtigt sind. Gerade der oberlächennahe
Bereich ist jedoch bei vielen Ingenieurprojekten von Bedeutung, insbesondere bei
Ma ß nahmen des konstruktiven Ingenieurbaus und Stra ß enbaus. Der Ingenieurgeolo-
ge muss daher vom anstehenden Gebirge und der geomorphologischen Formung auf
die oberlächennahen Schichten schlie ß en können, er muss die Boden bildenden Pro-
zesse kennen und sie lokal anwenden können. Neben der geologischen Karte gibt das
Begleithet Hinweise zur erdgeschichtlichen Entwicklung des Gebiets, zur Entstehung
der Gesteine und ihren Eigenschaten, zur Tektonik, zur Stratigraie, zur Hydrogeo-
logie, zu Lagerstätten, zur Verbreitung bestimmter Bodenarten und ihrer Eignung als
Baugrund.
Der Ingenieurgeologe interpretiert diese Informationen vor dem Hintergrund der
geplanten Bauma ß nahme und betont in seiner Stellungnahme zur Geologie des Pro-
jektgebietes die stratigraischen und petrograischen Vorgaben, das Autreten von geo-
logischen Störungen und die generelle Ausbildung des Trennlächengef ü ges.
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