Geology Reference
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6 Voruntersuchungen
Dieses Kapitel befasst sich mit den Voruntersuchungen f ü r ein ingenieurgeo-
logisches Projekt. Zunächst sind die Zuständigkeiten der am Projekt beteilig-
ten Parteien zu klären und abzustimmen. In der Vorauswertung (desk study) wer-
den die Planungsunterlagen zusammengestellt und ausgewertet. Eine Referenz
karte, die Status-quo -Karte, stellt die aktuelle Situation im Projektgebiet dar. Die
Erstbegehung dient der Inspektion des Geländes und dem Abgleichen der Pla-
nungsunterlagen mit den tatsächlichen Verhältnissen vor Ort. Aubauend auf der
Vorauswertung werden die geologischen und projektrelevanten Vorgaben im Zuge
der Vorerkundung (ield reconnaissance) näher untersucht. Dabei wird das Gelände
aus unterschiedlichen Perspektiven angesprochen. Die Geländeansprache erfolgt
aus geomorphologischer, bodenkundlicher, bodenmechanischer, stratigraischer,
petrograischer, gef ü gekundlicher, hydrogeologischer und biologischer Sicht. Sie
umfasst Feld- und Indexversuche sowie einfache Laborversuche. Die Ergebnisse
werden in Karten, Proilen und Blockbildern dargestellt. Nach den Voruntersu-
chungen wird gepr ü t, ob das geplante Projekt machbar erscheint. Trit dies zu,
folgen die erheblich aufwendigeren Hauptuntersuchungen.
6.1 Vorauswertung
Ziel der Vorauswertung ist die Erarbeitung einer Planungsgrundlage f ü r die weiteren
Etappen der ingenieurgeologischen Untersuchung. Die Vorauswertung gibt einen
Überblick ü ber den Zustand des Projektgebiets, die geologischen Verhältnisse und die
anthropogene Überprägung. Sie ist der erste Schritt der Erkundung und erlaubt eine
Einschätzung der Machbarkeit des Projekts (Abb. 6.1).
Von zentraler Bedeutung ist die Inventarisierung der verf ü gbaren Unterlagen. Als
Informationsquellen dienen die Landesämter, öfentliche und private Archive und
Fachveröfentlichungen. Interessenverbände wie Naturschutzorganisationen, natur-
kundliche Verbände oder Vereine zur Geschichtsplege können ebenfalls wichtige
Hinweise auf den Zustand des Geländes und seine anthropogene Überprägung ge-
ben. Wurden im Projektgebiet oder in seiner Nachbarschat bereits Bauma ß nahmen
 
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