Geology Reference
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Eine Zeche im östlichen Ruhrgebiet wurde in den 1980er Jahren infolge der
Kohle- und Stahlkrise geschlossen. Etwa zehn Jahre später entschied man
sich zu einer Wiedernutzbarmachung des Geländes im Rahmen der Internationa-
len Bauausstellung IBA Emscher Park. Im Zuge der Voruntersuchungen wurde u.a.
gepr ü t , inwieweit das Terrain kontaminiert ist. Dabei wurde zum Beispiel die Kon-
zentration von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstof en (PAK) an Hun-
derten von Proben untersucht, die mit Aufschlussbohrungen gewonnen wurden.
Zuerst erfolgte die Darstellung der Kontamination mit konventionellen Isolinien-
verfahren. In einer späteren Phase wurden die Daten mit einer Kriging-Routine
analysiert (Abb. 4.44). Dabei wurden vier Schadstok lassen unterschieden (0 nicht
kontaminiert, 1 leicht kontaminiert, 2 deutlich kontaminiert, 3 hoch kontaminiert).
Es zeigte sich, dass bei einer Anwendung von Block-Kriging weniger Daten zur
Darstellung der Kontamination benötigt worden wären, als mit konventionellen
Verfahren (Genske 2003). Abbildung 4.45 zeigt f ü r f ü nf ausgesuchte Kriging-Blö-
cke, inwieweit der beste Schätzwert der Schadensklasse (aufgrund der 150 Bohrun-
gen) falsch eingeschätzt w ü rde, wenn die Anzahl der Bohrungen reduziert wird. Es
wird deutlich, dass bereits bei der Hält e der Bohrungen eine verlässliche Karte er-
zeugt worden wäre, denn nur einer der f ü nf ausgewählten Blöcke wird falsch ge-
deutet, und zwar um nur eine Schadstok lasse. Die Herleitung einer Fehlerkarte
(nächstes Beispiel) hätte gezielte Nachuntersuchungen ermöglicht und somit die
Anzahl der Bohrungen auf das notwendige Ma ß reduzieren können.
Abb. 4.44 Die mit Block-Kriging ermittelte Verteilung von PAKs im südlichen Bereich des Untersu-
chungsgebiets (Datenumfang 150 Messpunkte).
 
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