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Marktplatz und Umgebung
goge wird heute als Kultur- und Gedenk-
stätte genutzt. Etwa 170 Remonstranten
leben noch heute in und um Friedrich-
stadt, einmal im Monat reist noch extra
eine Pastorin aus Holland an. Daher
rührt auch der Schnack, in Friedrich-
stadt gäbe es „... 13 Brücken, 13 Grach-
ten und 13 Religionen ...“. Nun ja, es sind
zumindest noch fünf Glaubensgemein-
schaften: Remonstranten, Lutheraner,
Mennoniten, Katholiken und dänische
Lutheraner.
Der Platz ist hübscher Mittelpunkt, die
Fassade der neun Giebelhäuser das
wohl am häufigsten fotografierte Motiv.
Auf dem Marktplatz steht auch ein 1879
erbauter Brunnen mit einer ungewöhn-
lichen Dachkonstruktion über dem
Pumpschwengel. Ein paar Verse des Hei-
matdichters Klaus Groth lobpreisen den
Genuss von Wasser, ganz im Gegensatz
zum Missbrauch von Alkohol! Den his-
torischen Giebelhäusern gegenüber zieht
sich ein schmaler Grünstreifen entlang,
davor steht der Brunnen. Der Marktplatz
wird von Eisenstangen geteilt, an denen
früher, zur Zeit des großen Pferdemark-
tes, der hier noch Ende des 19. Jh. statt-
fand, die Tiere angebunden wurden.
Vom Markt zweigt die Prinzenstraße
ab, in der einige Geschäfte und Lokale,
aber auch zwei außergewöhnlich hüb-
sche Häuser liegen: Das Paludanushaus
wurde 1637 vom Remonstrantenpredi-
ger Godefridus Paludanus erbaut. Neben
der Rokokotür wurde eine Kanonenku-
gel aus dem Jahr 1850 eingemauert. Das
Haus gehört heute der dänischen Min-
derheit Sydslesvigsk Forening. Das
schräg gegenüber liegende Doppelgie-
belhaus entstand 1624. Einmal ums Eck
gegangen, liegt am Fürstenburgwall 11
das Fünfgiebelhaus. Es wurde im Jahr
der Stadtgründung 1621 erbaut.
Sehenswertes
Das ganze Stadtbild ist sehenswert! Am
Marktplatz liegen die wohl schönsten
neun Giebelhäuser, aber in allen Straßen
finden sich bemerkenswerte Bauten.
Museum Alte Münze
Zum besseren Verständnis empfiehlt
sich zunächst ein Besuch im kleinen
stadtgeschichtlichen Museum Alte Mün-
ze. In diesem 1626 errichteten Renais-
sancebau werden die Stadthistorie und
das Alltagsleben präsentiert sowie die
einzelnen Glaubensrichtungen vorge-
stellt. Angeschlossen ist hier übrigens
der seit 1708 genutzte Betsaal der Men-
noniten. Besucher können einen Blick
von oben hineinwerfen. Seit über 50 Jah-
ren halten auch die dänischen Luthera-
ner ihren Gottesdienst dort ab.
± Museum Alte Münze, Am Mittelburgwall 23,
Tel. 874 22, April, Mai, Okt. Di-So 12-16 Uhr, Juni
bis Sept. Di-So 11-17 Uhr, Eintritt: 2,50 €, Familien
5,50 €.
f Die prächtigen Giebelhäuser
am Marktplatz von Friedrichstadt
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