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mauern breitet sich
einer der größten
Marktplätze Europas
aus.
Eine erste Erwähnung eines Ortes
„Uppe de Heyde“ datiert von 1434. Die
Dithmarscher freien Bauern wählten
schon wenige Jahre später (1434) Heide
als Versammlungsort aus, vorher lag die-
ser im wesentlich älteren Meldorf. 1870
bekam Heide Stadtrechte, und seit 1970
ist sie Kreisstadt des Kreises Dithmar-
schen.
war heilig und unter strengen Regeln
wurde auf die Einhaltung geachtet. Der
Heider Marktfrieden wird noch heute al-
le zwei Jahre (2014, 2016 etc.) am zwei-
ten Juli-Wochenende gefeiert. Dann
wird ein historischer Markt aufgebaut,
und Händler, Handwerker und Besucher
feiern drei Tage lang in historischen
Kostümen. Prädikat: sehenswert!
Wenn gerade keine Markttage abge-
halten werden, verwandelt sich der
Marktplatz übrigens in einen
Parkplatz.
Sehenswertes
Kirche St. Jürgen
Marktplatz
Am Marktplatz steht auch die Kirche St.
Jürgen. Sie ist benannt nach dem Ritter
Sankt Georg, dem
Drachentöter
(Jürgen
ist eine Ableitung von Georg). Bereits
1438 stand hier eine kleine Kapelle, denn
am Markt kreuzten sich wichtige Han-
delswege. Etwa 1460 wurde aus der klei-
nen Kapelle eine Kirche, die aber 1559
durch dänische Truppen zerstört wurde.
Die aktuelle Kirche entstand dann auf
den Resten der zerstörten, 1611 wurde
der Turm gebaut, 1717 der Dachreiter.
Innen stehen noch im Vorraum alte Kir-
chenstühle mit Wappen und Namen lo-
kaler Würdenträger und eine eisenbe-
schlagene Truhe, die früher als Armen-
kasse diente. Der spätgotische
Schnitz-
altar
stammt ebenfalls aus dem 16. Jh.
Der
Barockaltar
wurde 1699 vom Ham-
burger Bildschnitzer
Va l e nt i n P re u ß
er-
schaffen, die Bildwerke zeigen die wich-
tigsten kirchlichen Stationen von Grün-
donnerstag bis zur Auferstehung. Die
achteckige Taufe stammt aus dem 15. Jh.
und ist aus westfälischem Sandstein ge-
fertigt, sie wird aber heute nicht mehr
Der Marktplatz misst gewaltige 4,7 ha.
Die nächstkleineren Marktplätze in
Schleswig-Holstein bringen es auf gera-
de mal die Hälfte. Jeden Samstagvormit-
tag wird hier ein
Wochenmarkt
abge-
halten, und das schon seit über 500 Jah-
ren. Schon damals, als die Dithmarscher
sich selbst, frei von Adel und Klerus, re-
gierten (1447-1559), traf man sich sams-
tags auf dem Marktplatz.
Hier wurden auch Streitigkeiten ge-
schlichtet - an Markttagen verkündete
man sehr weise einen
Marktfrieden.
Al-
le Händler sollten frei von Hader und
Zwist und vor allem ohne Angst vor Die-
ben und Schlimmerem ihrer Tätigkeit
nachgehen können. Dieser Marktfrieden
j
Der Barockaltar der Kirche St. Jürgen
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