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hundertjähriges Ringen um Schleswig,
das sich immer enger mit der gesamt-
nordischen Geschichte und mit dem
Kampf der Hansestädte um ihre Vor-
macht im Handel der Ostsee und Nord-
europas verflicht.“ Über ziemlich genau
100 Jahre wurde erheblich gestritten,
teilweise gekämpft, oft geschworen, das
Land als Lehen weggegeben und später
zurückgefordert. Auch die Hansestädte
mischten mit, da sie Ruhe schaffen woll-
ten, die sie für ihre Handelstätigkeit
brauchten.
Schleswig und die Grafschaft Holstein)
und den Ritterständen. Darin wurde
festgelegt, dass Schleswig und Holstein
auf ewig ungeteilt bleiben sollen. Im Ori-
ginal hieß es: „dat se bliven ewich tosa-
mende ungedelt“. Der Vertrag sah auch
eine dänische Oberhoheit über Schles-
wig und Holstein vor, die aber nicht all-
zu lange währte. Das Schriftstück mit
den imponierenden 17 Siegeln kann
noch heute im Museum Schloss Gottorf
in Schleswig bestaunt werden.
Erneute Teilung
Vereinigung
Christian I. starb 1481, infolgedessen
ging das Chaos erneut los. Diesmal strit-
ten sich mehrere Parteien so lange, bis
das Land wieder in zwei Teile geteilt
wurde. Aber nicht, wie schon mehrfach
geschehen, entlang der Eider, nein, dies-
mal wurde das Land streifenförmig zer-
legt. Das war 1490, und diese eigenwilli-
ge Grenzziehung hielt genau 34 Jahre.
Zwischenzeitlich gab es wieder verschie-
dene Kriege, und 1524 zog ein Herzog
namens Friedrich in Kopenhagen ein,
sorgte für Ruhe und Ordnung und wur-
de zum König gekrönt. Die erste Teilung
war damit schon wieder aufgehoben.
Natürlich blieb es nicht dabei, der
Streit ging weiter, und 1544 musste der
jetzt regierende Christian III. erneut ei-
ner Teilung zustimmen, diesmal sogar in
drei Teile. Auch das konnte natürlich
nicht gut gehen, weitere Streitereien wa-
ren die Folge.
Als nichts mehr ging, gab es wieder ein-
mal Krieg, die Dänen verloren dabei
Flensburg und weitere Gebiete. Dänen-
könig Erich flüchtete. Sein Nachfolger,
Christoph III., musste das Gebiet Schles-
wig am 13. April 1440 an den Schauen-
burger Herzog Adolf VIII. als Lehen ab-
treten. Damit wurden zum ersten Mal
Schleswig
und Holstein
von einem
Herrscher regiert.
Wie gewonnen, so zerronnen - könn-
te man über das bislang erfahrene Hin
und Her der Geschichte sagen. So auch
in diesem Fall. Herzog Adolf VIII. starb
1459 und hatte leider keinen Erben. So
stand das frisch vereinte Land erneut
zur Disposition. Aber erstmals wurde
das Problem durch friedliche Verhand-
lungen gelöst: Neuer Herrscher wurde
der dänische König Christian I. (Die
heutige dänische Königin Margarethe II.
kann ihren Stammbaum bis zu diesem
dänischen Herrscher zurückführen!)
1460 folgte der Vertrag zu Ripen zwi-
schen dem Dänenkönig Christian I. (er
war auch Herrscher über das Herzogtum
f Die o zielle Flagge Dithmarschens
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