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Heimatmuseum
tiv bescheidene und schlichte Kirche
wurde 1678 am Marktplatz errichtet.
1719 schlug ein Blitz ein, woraufhin das
Gotteshaus völlig ausbrannte. Doch mit
vereinten Kräften baute man die Kirche
Anfang des 18. Jh. wieder auf. Der däni-
sche König, der seinerzeit auch Dith-
marschen regierte, spendete zu diesem
Anlass einen neuen Altar. Dieser Ba-
rockaltar entstand um das Jahr 1650 her-
um und stammt ursprünglich aus der
Schlosskirche von Glückstadt, einer
nicht weit entfernten Elb-Stadt. Die üb-
rige Einrichtung der Kirche, wie bei-
spielsweise das Gestühl, wurde Anfang
des 18. Jh. gefertigt. Herausragend ist
auch eine speziell für den dänischen Kö-
nig erbaute Loge.
Heute liegt die Jakobuskirche hübsch
auf einem begrünten Platz etwas erhöht
an der Sackstraße. Sie ist umgeben von
historischen Häusern, die hauptsäch-
lich an der kleinen Straße Markt zu fin-
den sind. Zu Recht wird immer die Fas-
sade des Matthias-Boie-Hauses (Nr. 12)
hervorgehoben, es handelt sich um das
alte Diakonat aus dem Jahr 1779. Auch
das ehemalige Pastorat (Nr. 21) stammt
aus dieser Epoche, es wurde 1772 erbaut.
Ebenfalls schöne Gebäude finden sich
unter den Hausnummern 14 und 23.
Direkt bei der Kirche stehen acht
Skulpturen, die 1992 im Rahmen eines
Freiluftateliers von einem Kunstprofes-
sor und seinen Studenten erschaffen
wurden. Dargestellt ist der Lebenszyklus
vom Ei bis zum aktuellen Dasein.
Das Museum liegt bei der Jakobuskirche.
Tritt man durch die schmale Tür ein,
klingelt wie in einem alten Kaufmanns-
laden erstmal eine Türglocke, irgendwie
schon eine gute Einstimmung.
Zu sehen gibt es viele Fotos, Skizzen
und Lagepläne zur Entstehung der
Stadt und deren Entwicklung zur Zeit
des Kanalbaus. Hinweise auf erlittene
Sturmfluten, hübsche Schiffsmodelle
und ein paar Exemplare einer Kanalzei-
tung runden das Bild ab.
In den oberen Etagen befinden sich
dann Sammlungen von alten Möbeln,
Tr a c hte n und landwirtschaftlichem
Gerät. Des Weiteren alte Küchenein-
richtungen, die manch in die Jahre ge-
kommenen Besucher sicher noch an sei-
ne Kindheit erinnern. In einem anderen
Raum wird sogar das komplette Klas-
senzimmer einer Schulklasse nachge-
stellt, mit unglaublich engen Sitzen und
Sütterlinschrift an der Tafel. Weiterhin
gibt es einen Überblick über fast verges-
senes Handwerk (Fassmacher, Schuster)
und eine Reminiszenz an die maritime
Vergangenheit: Der Treffpunkt der
Brunsbütteler Cap Horniers (das sind
Kapitäne, die auf einem Segelschiff Kap
Hoorn umrundet haben) wurde kom-
plett in einer Ecke aufgebaut, stilecht mit
Sitzbank und Wimpel. Dort vertellten
sich alte Fahrensleute bei Köm und Bier
alle vier Wochen Seemannsgarn.
± Heimatmuseum, Am Markt 4, Tel. 72 12, www.
mueseum-brunsbuettel.de, März bis Okt. Di, Do, Sa,
So 14.30-17 Uhr, Mi 10-12, Eintritt frei.
j Die Jakobuskirche bildet
das Zentrum von Alt-Brunsbüttel
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