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Die Kultur
Wappen
Das nordfriesische Wappen existiert erst
seit dem Jahr 1864, es zeigt einen halben
deutschen
Reichs adler,
eine
Krone
-
nämlich die des dänischen Königs - und,
so skurril das auch anmuten mag, einen
Grütztopf.
Letzterer soll von den friesi-
schen Damen zur Unterstützung ihrer
Männer an die jeweilige Kriegsfront ge-
schleppt worden sein. Und selbstver-
ständlich fehlt auch nicht der friesische
Wahlspruch: „Lieber tot als Sklave.“
Das
offizielle Wappen
des Kreises
Nordfriesland sieht allerdings anders
aus. Auf blauem Grund sind
drei histo-
rische Segelschiffe
in goldener Farbe
mit roten Wimpeln abgebildet. Jedes
Schiff trägt auf dem jeweiligen Groß-
segel eine Abbildung: Pflug, Fisch und
Stierkopf. Dies symbolisiert die Bedeu-
tung der Landwirtschaft und Fischerei
für die Friesen. Die entsprechenden
Flaggen tragen noch jeweils oben und
unten einen schmalen roten und gelben
Streifen, womit die drei traditionellen
Farben der Friesen (blau, rot, gelb) ein-
gearbeitet sind.
Friesische Traditionen
Biikebrennen
Heimatvereine versuchen friesische Kul-
tur und Traditionen ins 21. Jh. hinüber-
zuretten. Dazu gehört auch das Biike-
brennen, das alljährlich am
21. Februar
veranstaltet wird. Große Stapel von
Busch, Stroh und Tannenbäumen wer-
den Tage vorher aufgeschichtet und un-
ter großer Teilnahme verbrannt. Auf die-
se Weise wird
Abschied genommen
vom Winter.
Die Flammen sollen aber
auch
reinigen,
so beispielsweise von
Krankheit und Streit. Außerdem ver-
sinn bild lichen sie
Fruchtbarkeit
und
Liebe,
symbolisiert durch einen gemein-
samen Sprung über die herunterge-
brannte Biike. Und nicht zuletzt verab-
schiedeten sich mit dieser Feierlichkeit
früher die
Fischer und Seeleute,
die im
Frühjahr wieder aufs Meer hinausfuh-
ren. Kein Biikebrennen, das nicht mit ei-
nem üppigen und deftigen
Grünkohles-
sen
ausklingt.
Julbogen
Friesenwappen
Der
Weihnachtsbaum
der Friesen wird
auch Julbogen genannt. Es handelt sich
um ein Holzgestell mit etlichen Querstä-
ben, das außen zumeist von Buchsbaum
bogenförmig geschmückt wird. An den
Querstäben hängt traditioneller Weih-
nachtsschmuck oder Gebäck.
Die friesische Fahne kann man eigent-
lich gar nicht übersehen, denn sie flattert
in so manchem Vorgarten in der Region.
Die
Farben
Gelb, Rot und Blau (oder auf
Friesisch: „Göljn, Rüüdj, Ween“) symbo-
lisieren die Farben des
Horizontes
an ei-
nem sonnigen Abend. Die friesische
Fahne ist übrigens kein offizielles Ho-
heitszeichen.
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