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spielt. Dies ist für die Knochenbildung
wichtig und beugt Osteoporose vor.
Schon eine fünfzehnminütige direkte
Sonnenbestrahlung führt zur ausrei-
chenden Bildung von Vitamin D, beson-
ders für ältere Menschen nicht ganz un-
wichtig.
Eine Konstante des Nordseeklimas ist
die Unbeständigkeit. Zwar gibt es gene-
relle Tendenzen, aber ein wolkenverhan-
gener Himmel kann ruckzuck aufklaren,
und schon scheint die Sonne wieder.
Durch den Golfstrom und den Wind
kommt es zu einem relativ milden
Grundklima.
Wind weht eigentlich immer, vor-
zugsweise aus West oder aus Südwest, al-
so von der See her. Das beschert Badeur-
laubern eine angenehme Brise, vor allem
zur nachmittäglichen Hitze. Abends
schwächt sich der Wind wieder ab, und
nicht selten weht er in der Nacht dann
sogar vom Land aufs Meer hinaus.
Quellwolken, die sich durch das Aufstei-
gen warmer Luftschichten bilden, reg-
nen urlauberfreundlich oft im Hinter-
land der Küsten ab. Bilden sich dagegen
über dem Meer Cirruswolken (sie sehen
ein wenig aus wie zerrupfte Federn),
dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch,
dass es bald auch an der Küste regnet.
Und noch eine Bauernregel: Leuchtet es
am Abend rot, dann gibt es am nächsten
Tag schönes Wetter. Leuchten die Wol-
ken und der Himmel am Morgen rot,
dann zieht Regen auf.
Der Westwind beschert der Küste vor
allem im Januar, Februar schwere Stür-
me. Mai und Juni gelten als die schöns-
ten Monate mit der geringsten Bewöl-
kung. Juli und August bringen hoffent-
lich ebenso schöne Tage, vereinzelt
kommt es zu Gewitterschauern. Auch
September und Oktober glänzen oft
noch mit schönen Phasen und geringen
Niederschlägen, bevor dann im Novem-
ber wieder mit schweren Herbststürmen
gerechnet werden muss.
Die Nordsee erwärmt sich langsamer
als das nahe Festland, die Wassertempe-
raturen übersteigen selten 20 °C.
Die Menschen
Da haben wir den Salat. Nun sitze ich
hier und soll etwas erzählen über die
Menschen an der Westküste. Aber was
nur? Es sind doch einfach ganz normale
Menschen. Vielleicht etwas mehr ge-
prägt von der Natur als Binnenländer.
Schweigsamer sicherlich, machen halt
nicht viel Aufhebens von den Dingen.
Und zuverlässig sind sie. Ein „Jo“ ist ein
„Jo“, das ist besser als jeder Vertrag. Das
glauben Sie nicht? Dann fragen Sie mal
Zugezogene. Wenn, sagen wir mal, ein
Düsseldorfer in seiner Stadt umziehen
will, dann fragt er 25 Freunde, 20 Feinde,
15 Arbeitskollegen und zehn Mann aus
seiner Stammkneipe. Am Ende freut er
sich, wenn fünf kommen. Zugesagt hat-
ten selbstverständlich alle. Das erzählte
mir übrigens ein Düsseldorfer und nicht
etwa ein Kölner.
Wenn jemand an der schleswig-hol-
steinischen Westküste umzieht, sagen
wir mal von Tönning nach Garding,
dann fragt er fünf Nachbarn. Die sagen
kurz mal „Jo“, das war's. Am nächsten
Morgen stehen zehn Mann auf der Mat-
te, jeder hat noch einen Kumpel mitge-
bracht. Das erzählte mir übrigens ein
Zugereister, ein Berliner.
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