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Was ist ein Koog?
Buschwerk. Allzu hoch sind die Pfähle nicht,
bei Flut werden sie zumeist überspült, aber
das Wasser läuft dann langsamer ab.
Um Land zu gewinnen, baut man dann
noch quer verlaufende Dämme aus gleichem
Material, so wird ein mehrere Hektar großes
Gebiet abgeteilt. Das hat zur Folge, dass die
Gezeiten in dem abgeteilten Gebiet nicht
mehr so stark bemerkbar sind. Das Wasser
beruhigt sich, Schwebstoffe sinken ab. Im
Lauf der Jahre verschlickt das Gebiet immer
mehr, steigt regelrecht an. Die Gezeiten errei-
chen schließlich das neue Land seltener.
Wind und Sonne trocknen den Boden immer
stärker aus.
Auf diese Art wird Land gewonnen,
Marschland. Es dauert zwar Jahre, aber all-
mählich wird der Boden von Sinkstoffen be-
legt, erste Pflanzen sprießen (zumeist der ro-
buste Queller). Das Land steigt langsam an,
ergrünt, Schafe finden Nahrung. Dann muss
der Koog entwässert werden, erste Wege
werden gebaut. Schließlich kommt es zur
Eindeichung.
Wer heute beispielsweise von Marne kom-
mend in Richtung Friedrichskoog fährt, wun-
dert sich vielleicht über die vielen Deiche,
die mitten auf der Wiese stehen und schein-
bar keinen Nutzen haben. Das täuscht, denn
vor vielen Jahrzehnten schwappte hier die
Nordsee an den Deich. Einst lag Marne am
Meer, das mag man aus heutiger Sicht gar
nicht glauben, aber es stimmt.
Die Menschen an der Westküste erkannten
früh, dass der Boden am Meer äußerst
fruchtbar ist. Man musste ihn „nur“ entwäs-
sern. Also wurden zuerst Lahnungen ins
Meer gebaut. Lahnungen sind kleine Dämme
im Abstand von 200 bis vielleicht 400 m, die
von der Küste aus ins Meer hineinragen. Sie
bestehen mindestens aus einer doppelten
Reihe von Pfählen, nicht selten sogar aus
mehreren Reihen. Man rammt sie in den Wat-
tenboden, verdrahtet sie miteinander und
füllt die Zwischenräume mit Reisig und
Das alles dauert: Durch-
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