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In Büsum, dem zweitgrößten Ferien-
ort an der Nordseeküste, hat man aus der
Not eine Tugend gemacht und verkauft
das Nicht-Vorhandensein als „grünen
Strand“. Nicht ungeschickt wird hier der
weit abfallende Deich als Strandersatz
angeboten und auch angenommen. Mit
Strandkörben und Liegewiesen, es geht
ja auch so ganz gut. Eine kleine Ecke
Sandstrand hat man dann in Büsum
auch noch geschaffen, sozusagen für die
Unverbesserlichen.
Auch in Friedrichskoog, der touristi-
schen Nummer Drei an der Küste, muss
der Urlauber mit einem Deich vorlieb
nehmen.
Überall sonst entlang der Küste sieht
es nicht anders aus, werden Badestellen,
die wenigstens bei Ebbe mal ein wenig
Sand rausrücken, als Geheimtipp gehan-
delt. Jeder Vermieter hat da garantiert ei-
ne unschlagbare Empfehlung!
machen. So toll es dort auch ist, mit den
Wellen zu kämpfen, wenn sie anrollen
und sich über dem Kopf brechen, man
sollte auch die Gefahren kennen. Zu-
nächst darf die Strömung nicht unter-
schätzt werden. Besonders bei ablaufen-
dem Wasser werden Badende unweiger-
lich weggetrieben, und selbst geübte
Schwimmer haben bei starker Strömung
Schwierigkeiten, wieder an Land zu
kommen. Kinder dürfen deshalb nie al-
lein gelassen werden, selbst wenn sie nur
am Ufer planschen. Die Wellen brechen
sich nicht immer an der gleichen Stelle,
manche rollen weiter aus und können ei-
ne unglaubliche Sogwirkung entwickeln,
wenn sie zurückfließen. Das kann einem
kleinen Menschen glatt die Beine weg-
reißen. Wer es nicht glaubt, braucht sich
nur mal bei etwas stärkeren Wellen bis
zu den Knien ins Wasser zu stellen.
Doch auch Erwachsen können von
größeren Wellen glatt zu Boden ge-
schleudert werden. Schürfwunden wä-
ren da noch das Harmloseste, schlimmer
wäre es, die Besinnung zu verlieren und
dann von der Strömung ins Meer hi-
nausgetragen zu werden. Je höher die
Wellen sich aufbauen, desto stärker ist
auch der Rückfluss und damit der Sog.
Es gibt immer bewachte Strandzo-
nen, wo erfahrene Rettungsschwimmer
aufpassen. Rigoros pfeifen sie mit ihren
Trillerpfeifen Unbelehrbare zurück. Er-
scheint den Rettungsschwimmern das
Baden als zu gefährlich, ziehen sie einen
roten Ball als Warnzeichen auf. Das be-
Gefahren beim Baden
An der Festlandsküste sind Wellen sel-
ten! Durch die geringen Höhenunter-
schiede zwischen Festland- und Meeres-
boden zieht sich das Wasser teilweise ki-
lometerweit zurück. Wer es nicht glau-
ben mag, sollte nur einmal bei ablaufen-
dem Wasser in St. Peter-Ording am
Strand stehen. Richtig langsam fließt das
Wasser ab und sechs Stunden später wie-
der auf. Krachende Wellen können da
zumeist gar nicht entstehen. Für Klein-
kinder natürlich ein ungefährlicher Ba-
despaß, für „Wellenreiter“ eine Enttäu-
schung.
Wer mal so richtig in den Wellen to-
ben will, muss ins Wellenbad gehen oder
einen Ausflug nach Sylt oder Amrum
f Auch wenn die Nordseewellen meist
nicht allzu hoch sind, haben sie doch große Kraft
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