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hoben sich, vom Druck des Eises befreit,
niedrig gelegenes Land versank in den
Fluten und Inseln entstanden.
Der Wasserpegel stieg langsam. Vor
etwa 5000 Jahren lag der Wasserstand
gut 10 m unter dem heute gültigen Nor-
malnull.
Knapp 1000 Jahre später entstanden
die ersten Wa t t e n , der gestiegene Was-
serpegel staute schließlich auch die Flüs-
se, und ein breiter, schlammiger Streifen
bildete sich. Hier lagerten sich im Lauf
der Jahrtausende viele Sinkstoffe ab,
Nährboden für Kleinstlebewesen aller
Art. Durch die Gezeiten fielen diese Ge-
biete periodisch trocken und wurden
dann ebenso regelmäßig wieder über-
schwemmt. Kleine Inseln entstanden,
auf denen schließlich auch Menschen
siedelten.
In der Nacht vom 11. auf den 12. Ok-
tober 1634 schlug die Nordsee abermals
zu, in der Zweiten Groten Mandränke
wurde die Insel Strand in vier Teile aus-
einandergerissen: Pellworm, Nordstrand
und die Hallig Nordstrandischmoor ent-
standen nebst der heute so benannten
Hamburger Hallig. 10.000 Menschen
und über 50.000 Tiere ertranken in der
schlimmsten Sturmflut, die die Nordsee-
küste bisher heimgesucht hat.
Weitere schwere Sturmfluten folgten,
1717 tragischerweise genau zum Weih-
nachtsfest. Dabei ertranken wieder viele
Menschen, aber auch für die Überleben-
den war es oftmals ein Sturz in bitterste
Not, denn Hab und Gut gingen in den
Fluten unter. Zum Schutz wurden im
Laufe der Zeit die Deiche immer höher
gebaut, später auch flacher zur Meersei-
te, sodass die Wellen den Deich nicht so
leicht zerschlagen konnten.
Sturmfluten
Deiche
Mehrfach kam es zu schweren Sturmflu-
ten an der Nordseeküste, einige davon
wahre Jahrhundertfluten mit katastro-
phalen Folgen. Am 16. Januar 1362 kam
es zu einer vernichtenden Überschwem-
mung, die Marcellusflut ging als Grote
Mandränke in die Annalen ein. Deiche
brachen, das Wasser riss ganze Landstri-
che auseinander, die sagenhafte Insel
Rungholt verschwand von der Karte,
Husum wurde quasi über Nacht zur Ha-
fenstadt. Auch die Allerheiligenflut (1.
November) von 1570 richtete unglaubli-
che Schäden an den Küsten an und riss
Tausende in den Tod.
So oder ähnlich steht es in vielen kleinen
Lokalzeitungen in Schleswig-Holstein:
Deichschauen im Deich- und Hauptsielver-
band (Ortsname). Am 10. Juli und 10. Okto-
ber finden die Schauen der Mitteldeiche
statt. Die Deichschläge sind zu diesen Termi-
nen in schaufähigen Zustand zu setzen. Die
Übersteiger sind in einem sicheren Zustand
zu halten.
Der Oberdeichgraf
Deiche sind das A und O an der Küste,
das steht außer Frage. „Wer nicht will
deichen, der muss weichen“, hieß es frü-
j So machen Nordseewellen Spaß
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