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und obendrein hagelte es eine unglaub-
lich hohe
Strafsteuer.
Einige Familien
sollen angeblich noch nach 400 Jahren
daran geknabbert haben. 1603 erhielt
Husum dann doch die
Stadtrechte.
Der ab 1544 im Norden regierende
Herzog Adolf
sorgte für einige Neue-
rungen. So gab er 1577 den Anstoß, ein
Schloss zu bauen, an dem dann noch
viele Jahre gewerkelt wurde. 1634 zer-
schlug eine zweite
Mandränke
die Küs-
te. Husum selbst war nicht so sehr be-
troffen, aber viele Bauern und Fischer
aus der Umgebung, die regelmäßig zum
Markt gekommen waren, verloren Hab
und Gut, viele auch ihr Leben. Der wirt-
schaftliche Höhenflug war damit zu-
nächst beendet.
Erst als Husum 1867 mitsamt den
Herzogtümern Schleswig und Holstein
in den
preußischen Staat
überging, kam
wieder Schwung in die Entwicklung.
Das zeigte sich z.B. im Bau einer Bahnli-
nie von Hamburg entlang der Westküste
hoch nach Tøndern. In jenen Jahren
fand in Husum ein wichtiger
Viehmarkt
statt, speziell Ochsen wurden von weit
hergetrieben. Die Tiere transportierte
man im großen Stil per Schiff nach Eng-
land oder per Bahn nach Hamburg zu
den Schlachthöfen. In den 1920er Jahren
nahm die Bedeutung des Viehmarktes
ab. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er
zwar noch einmal auf, aber 1970 fand
der endgültig letzte Viehmarkt in Hu-
sum statt.
Im gleichen Jahr wurde die Stadt Sitz
des neuen Kreises Nordfriesland, und
der
Tourismus
entwickelte sich immer
stärker zu einem entscheidenden wirt-
schaftlichen Faktor. Experten schätzen,
dass im Sommer an die 1000 bis 2000
Gäste pro Tag kommen.
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1472 kam dann der
Rückschlag.
Die
Husumer wollten endlich Stadtrechte er-
langen und beteiligten sich an einem
Aufstand
gegen den dänischen König
Christian I.
Aber die Erhebung schlug
fehl und das Imperium grausam zurück.
Mit den Stadtrechten wurde es erstmal
nichts, die Anführer wurden exekutiert,
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