Environmental Engineering Reference
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Wasser Druck und Temperatur fest miteinander verknüpft sind, muss der
Gegendruck am Turbinenaustritt im Bereich von 0,05 bar liegen, um bei
der nachfolgenden Kondensation Temperaturen von rund 30 ı C zu errei-
chen.
Bevor das Wasser im Kreislauf wieder in der Speisewasserpumpe auf
Hochdruck gebracht werden kann, muss es erst vollständig kondensieren,
also zu Flüssigkeit werden. Dazu wird ein sehr großer Wärmeübertrager
- ein Kondensator - benötigt, in dem die abzuführende thermische Ener-
gie auf einen Kühlkreislauf übertragen wird. Die Temperatur im Kühl-
kreislauf muss einige Grad unter der Kondensationstemperatur liegen,
damit der Wärmestrom übertragen werden kann. Zur Kondensation sind
in einemKraftwerk sehr großeWassermengen erforderlich, die in der Re-
gel einem Fluss entnommen werden. Das Flusswasser darf sich dabei nur
um einige Grad erwärmen, da sonst dessen ökologisches Gleichgewicht
gestört wird. Die Kondensation wird bei sommerlichem Niedrigwasser
durch Kühltürme unterstützt, in denen die thermische Energie durch Ver-
dunstung großer Wassermengen abgeführt wird.
Um Frischdampftemperaturen von zumindest 400 ı C zu erreichen,
muss die Solarstrahlung vor der Umwandlung aufkonzentriert werden.
Dazu werden vor allem Spiegelsysteme, aber auch Linsen eingesetzt. Für
Deutschland sind solche Kraftwerkskonzepte wegen des vergleichsweise
geringen Anteils direkter - und damit konzentrierbarer - Solarstrahlung
nicht sinnvoll. Im Süden Spaniens und in Kalifornien werden Solarkraft-
werke dagegen schon heute wirtschaftlich betrieben.
Abbildung 4.14 zeigt schematisch eine Auswahl von Strahlungskon-
zentratoren. Für solarthermische Kraftwerke werden vorwiegend Para-
bolrinnenkollektoren und Turmkraftwerke mit Heliostatenfeldern einge-
setzt, weil hier Strahlungskonzentrationsfaktoren zwischen 100 und 1000
erreicht werden können.
CSP in Spanien
Auf der Hochebene von Guadix (Granada, Spanien) sind seit eini-
gen Jahren die Parabolrinnen-Solarkraftwerke Andasol 1, 2 und 3
in Betrieb. Die Anlagen verfügen jeweils über eine Nennleistung
von 50 MW el und erreichen aufgrund der guten Strahlungsbedin-
 
 
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