Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
Prozesswärme - Fördermöglichkeiten
Das BAFA fördert seit August 2012 die Errichtung solarer Prozess-
wärmeanlagen bis zu einer Brutto-Kollektorfläche von 1000m
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mit bis zu 50% der Netto-Investitionskosten. Im Gegenzug muss
sich der Betreiber verpflichten, den solaren Systemertrag fortlau-
fend zu messen und die Daten der ersten 7 Betriebsjahre zur
wissenschaftlichen Auswertung zur Verfügung zu stellen. Weitere
aktuelle Informationen, u. a. das Merkblatt „Solare Prozesswärme“
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, sind über das web-Portal
www.bafa.de
erhältlich.
4.5 Nah- und Fernwärme
Die Wärmeversorgung in Deutschland ist überwiegend dezentral aufge-
baut - noch immer stellen Erdgas- und Heizölkessel den weitaus größten
Anteil der Wärmeerzeuger. Lediglich 14% der Wohnungen in Deutsch-
land sind an ein Fernwärmenetz angeschlossen, wobei deutliche
Unterschiede zwischen den westlichen (9%) und den östlichen Bundes-
Wärmegesetzes (EEWärmeG) im Jahr 2008 (in 2011 gab es eine Neu-
Neubaugebieten wieder zu, da durch die Einbindung von Biomasse oder
Solaranlagen die Anforderungen des EEWärmeG erfüllt werden können.
Eine solare Nahwärmeversorgung muss aber immer mit einer Nach-
heizung gekoppelt sein, die auf die maximale Heizlast des Wärmenetzes
ausgelegt ist. Solare Nahwärmeanlagen mit Kurzzeitwärmespeichern mit
einem spezifischen Speichervolumen von rund 100 Liter pro m
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Kollek-
torfläche erreichen Deckungsanteile von 15 bis max. 30%. Sofern De-
ckungsanteile von 50% erreicht werden sollen, müssen Langzeit- oder
Saisonalwärmespeicher eingebunden werden.
Langzeitspeicher zur saisonalen Wärmespeicherung können durch
verschiedene Speicherkonzepte realisiert werden. Sie unterscheiden
sich durch ihr Speichermedium und den Speicherort. In Abb.
4.7
sind
Heißwasser-, Kies-Wasser-, Erdsonden- und Aquifer-Wärmespeicher
schematisch dargestellt.