Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
wärmebedarf“ genutzt wird [ 13 ] . Für Fördermaßnahmen ist auch eine
anteilige Nutzung zur Trinkwassererwärmung bzw. Raumheizung zuläs-
sig.
In einer Ende 2011 erschienenen Studie der Universität Kassel [ 34 ]
wird eine Abschätzung des Potenzials für solare Prozesswärme gegeben.
Danach betrug im Jahr 2007 der gesamte industrielle Nutzwärmebedarf
509 TWh=a. Bei einem angenommenen Nutzungsgrad von 75% muss-
ten von der Industrie zu deren Deckung 678 TWh=a Endenergie aufge-
wendet werden, dies entspricht 28% des bundesdeutschen Endenergie-
bedarfs (2384TWh=a in 2007). Um das solare Potenzial zu ermitteln,
wurden von den Forschern detailliert Prozessketten untersucht und ge-
eignete Branchen identifiziert. Wichtigstes Kriterium für die Eignung ist
die Nutztemperatur, bei der der Wärmebedarf anfällt. Hierbei wurden
drei Bereiche unterschieden:
Eine Nutztemperatur von < 100 ı C wird beim Erhitzen von Rei-
nigungs- und Spülwässern (Ernährungsgewerbe) oder Beheizen
industrieller Bäder (Galvanik) nicht überschritten. Hierzu zählt auch
der industrielle Wärmebedarf zur Raumheizung und Trinkwasserer-
wärmung. Dieser Temperaturbereich ist besonders interessant, da er
zum Teil noch mit kostengünstigerer Flachkollektortechnik erschlos-
sen werden kann.
In einem Nutztemperaturbereich von 100 bis 150 ı C (z. B. Dampfnet-
ze) können nur Vakuumröhrenkollektoren sinnvoll eingesetzt werden.
Im Nutztemperaturbereich zwischen 150 bis 250 ı C sind Vakuum-
röhrenkollektoren prinzipiell noch einsetzbar, bei ausreichender Di-
rekteinstrahlung konzentrierende Solarkollektoren (Parabolrinnen) je-
doch effizienter.
Nach [ 34 ] wird ein Viertel des industriellen Nutzwärmebedarfs im
Nutztemperaturbereich < 250 ı C benötigt (129 TWh=a). Dieses theore-
tische Potenzial ist für solare Prozesswärme aber nicht vollständig er-
schließbar: So reduzieren bereits einfache Energieeffizienzmaßnahmen
wie Wärmerückgewinnung etc. das solare Potenzial, da sie kostengünsti-
ger und schneller umzusetzen sind. Oft sind auch Dachflächen mit geeig-
Search WWH ::




Custom Search