Environmental Engineering Reference
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Abb. 3.11 Solarkeymark-Datenblatt für einen Flachkollektor, Seite 2/2
Der Kollektorertrag gibt dem Käufer eine einfache Möglichkeit an
die Hand, unterschiedliche Typen von Solarkollektoren hinsichtlich ih-
rer Leistungsfähigkeit miteinander zu vergleichen. Für jede Stunde des
Jahres wird die Nutzenergie in kWh berechnet, die ein mit den Kol-
lektorkennwerten (Pos. (G) ) beschriebener Solarkollektor bei optimaler
Neigung in Südausrichtung erzielt, wenn seine Kollektormitteltempera-
tur T m vorgegeben wird. Bei dieser Energiebilanzierung werden keinerlei
dynamische (zeitabhängige) Effekte berücksichtigt, der Kollektor weist
immer die gleiche vorgegebene Kollektormitteltemperatur auf, erwärmt
sich nicht und kühlt sich nicht ab. Die effektive Wärmekapazität des
Kollektor s 1 und insbesondere die während des Tages durch die solare
Beladung ansteigenden Speicher- und Kollektorkreisrücklauftemperatu-
ren bleiben in diesem Ansatz also unberücksichtigt.
Dennoch ist dieser Jahresertrag recht aussagekräftig: Solaranlagen
zur Trinkwassererwärmung im Ein- und Zweifamilienhaus arbeiten ty-
pischerweise mit Kollektormitteltemperaturen von 40 bis 50 ı C, wenn
sie rund 2/3 des Energiebedarfs decken sollen. In Würzburg würde der
gezeigte Kollektor also eine solare Nutzenergie von rund 1400 kWh an
den Kollektorkreis abgeben. An den Wärmespeicher würden bei Berück-
sichtigung der Wärmeverluste der Rohrleitungen noch etwa 80%, also
rund 1100 kWh geliefert. Wenn der Nutzenergiebedarf von 4 Personen
1 Je höher die effektive Wärmekapazität ist, desto träger reagiert der Kollektor auf
Strahlungs- und Temperaturänderungen.
 
 
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