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1.3 Wie heizen wir morgen?
Natürlich gibt es bereits Überlegungen und Vorschläge, wie der enorme
(und wie gerade gesehen: unnötige) Verbrauch fossiler Energie im Wär-
mebereich zukünftig verringert werden kann. Im Auftrag des Bundesum-
weltministeriums wurde dazu in den Jahren 2009/2011 von angesehenen
Forschungsinstitutionen ein „Leitszenario“ [ 39 ] erarbeitet, welches einen
Weg aufzeigt, wie Deutschland seine Treibhausgasemissionen bis 2050
auf rund 20 Prozent des Werts von 1990 senken kann. Darin werden die
Verbrauchssektoren Elektrische Energie, Verkehr und Wärme betrach-
tet. Der Wärmesektor wird bis 2050 einen gravierenden Strukturwandel
durchlaufen müssen: Zum einen führen Effizienzmaßnahmen wie z. B.
die Gebäudesanierung zu einem sinkenden Wärmebedarf, zum anderen
muss der Anteil der netzgebundenen Wärmeversorgung gegenüber der
Einzelheizung durch Zubau von Nah- und Fernwärmenetzen deutlich er-
höht werden. Vor allem die Sanierung des Gebäudebestands soll zu einer
deutlichen Senkung des Wärmebedarfs führen, von heute 1400 TWh/a
auf nur noch 800 TWh im Jahr 2050, wie Abb. 1.8 zeigt.
Sehr deutlich ist auch die Verdrängung von Heizöl und später auch
von Erdgas zu sehen. Der Anteil regenerativer Energien im Wärmebe-
1800
TWh
1600
Erdwärme
Solarthermie
1400
1200
Biomasse
KWK/FW (fossil)
Heizöl
Erdgas
Kohlen
Strom
1000
800
600
400
200
0
2000
2005
2008
2010
2015
2020
2025
2030
2040
2050
Abb. 1.8 Struktur der Wärmebereitstellung in Deutschland nach dem Leitszenario
2011 [ 39 ]
 
 
 
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