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stieg oder Nordaufstieg) schaffen, 170
Meter senkrecht. Aber keine Bange, die-
se Tour ist gar nicht so anstrengend.
Wer zwischen Pillnitzer Weinbergen
und Großem Winterberg unterwegs ist,
wird diesen prächtigen Ta f e l b e r g immer
wieder neu zu sehen bekommen. Bis zu
80 Meter hoch ragen steile Felswände
auf, das Gipfelplateau liegt in 415 Meter
Höhe. Wie eine Schleife liegt die Elbe im
Halbkreis vor dem aus der Ebenheit auf-
steigenden Monolithen.
Überall laden idyllische Rastplätze
ein, von Ostern bis Ende Oktober hat
auch die 1873 erbaute Bergwirtschaft
geöffnet.
anlegen. 1866, während des Preußisch-
Österreichischen Krieges, wurde der
Baumbestand abgeholzt. Von der Fes-
tung Königstein nach dem Lilienstein
wurden mit Kanonen Schießübungen
veranstaltet. Das hat den Militärs be-
stimmt viel Freude bereitet.
Sagenreicher
Lilienstein
In so einem malerischen Berg sind natürlich
sagenhafte Schätze versteckt. Es wird von ei-
nem gemauerten Kellereingang berichtet,
den junge Leute am Fuße des Liliensteins
fanden. Die Tür stand offen, doch fürchteten
sie sich hineinzugehen. Sie markierten die-
sen Ort. Als sie zurückkehrten, war nichts
mehr zu sehen, kein Eingang, kein Zeichen.
Jahre später gingen junge Burschen dort zur
Nachtzeit auf Schatzsuche, auf einmal wur-
den sie von gespenstischen Wärtern gejagt,
bis sie vom Felsen stürzten.
Eine arme Frau aus Waltersdorf war am Li-
lienstein auf Beerensuche. Sie hatte ihr Kind
dabei. Plötzlich bemerkte sie eine offene Tür
im Fels, dahinter ein Gewölbe, darinnen Gold.
Eilig ging sie hinein, sie setzte das Kind auf ei-
nen Tisch, raffte sich Gold in die Schürze,
stürzte hinaus. Und sah, sich umblickend, wie
die Tür sich schloss. Entsetzt glaubte sie ihr
Kind verloren. Im Jahr darauf, am gleichen
Tag und zur gleichen Stunde, kehrte die Frau
voll Gram zu diesem Ort zurück. Sie fand wie-
der die Tür offen, das Gewölbe, und darinnen
ihr Kind. Es spielte mit goldenen Äpfeln und
Birnen, als sei nichts geschehen.
Geschichte
1379 wurde der „Ylgenstein“ erstmals er-
wähnt. Der Name meint Sankt Gilgen,
den heiligen Ägidus, einen der bibli-
schen Vierzehn Nothelfer. 1396 stand
hier eine Befestigungsanlage. Reste sind
noch an der Bergwirtschaft zu erkennen.
Am 26. Juli 1708 ließ August der
Starke sich samt Gefolge hier herauf-
bringen, zum Picknick in der freien Na-
tur. Ein kleiner Obelisk erinnert an diese
große Tat. Der größere Obelisk an der
Südaussicht wurde 1889 errichtet, aus
Anlass der 800-Jahr-Feier des Hauses
Wettin. 1089 wurde Heinrich I. Markgraf
von Meißen.
Um den und auf dem Lilienstein wur-
de immer wieder Krieg geführt. Gleich
zu Beginn des Siebenjährigen Krieges
(1756-1763) schloss Friedrich der Große
die auf der Ebenheit stationierten, rund
17.000 sächsischen Soldaten ein. Napo -
leon fehlte auch nicht, er ließ die am Li-
lienstein vor beifüh rende „Kaiserstraße“
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