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nach einem Stadtbrand 1723 neu gebaut
wurden. Über dem steil ansteigenden
Marktplatz erhebt sich die Burg. Die
Laurentiuskirche wurde ebenfalls nach
dem Brand wiederaufgebaut und später
neobarock ausgemalt. Die bedeutend-
sten Häuser am Markt sind das Rathaus
(1726-1728) und die Apotheke (1710).
haus, sind nur Rudimente und das Kel-
lergewölbe erhalten.
Gräfin Cosel
Im Staatsgefängnis saß Gräfin Anna
Constanze Cosel, die politisch einfluss-
reichste Mätresse Augusts des Starken.
Der ließ sie 1716 einkerkern, da war sie
gerade 36 Jahre alt. Nach 28 Jahren Haft
lebte die Gräfin freiwillig weitere 21 Jah-
re auf Stolpen, wo sie im Alter von 85
Jahren verstarb. 1881 entdeckte man ihr
Grab in der Burgkapelle. Im Johannes-
turm wird eine Ausstellung über das
Burg-Leben der Gräfin gezeigt.
Die Burg
Stolpen, das ist aber vor allem die Burg -
und für die königstreuen Sachsen die
Geschichte der Gräfin Cosel. Zum
Schutz der Salzstraße von Halle nach
Böhmen wurde auf einer Basaltkuppe
(357 m) „anno 1121“ durch die Deut-
schen „auf hiesigem Berge eine Burgk ...
aus geschrotenem Holze“ errichtet, wie
es in der ersten urkundlichen Erwäh-
nung heißt. Über die Jahrhunderte wur-
de aus der Schrotholzburg eine Festung.
Napoleon ließ 1813 Verteidigungsanla-
gen errichten, die beim Abzug und
durch nachfolgende Truppen weitge-
hend zerstört wurden. Trotz späterer
Restaurierungen blieb nur eine Ruine,
die allerdings bis heute sehenswert ist.
Fünf Gebäudekomplexe sind durch Höfe
miteinander verbunden. Zunächst be-
tritt man über eine Zugbrücke die Klen-
gelsburg mit dem 1518 errichteten
Kornhaus, das als Hauptwache, Marstall
(Pferdestall) und Folterkammer genutzt
wurde. Am zweiten Hof stehen der Jo-
hannisturm oder Coselturm (1509) mit
dem berühmten Kerker und der Schös-
serturm (1487). Im dritten Hof, dem Ka-
nonenhof, steht der Seigerturm; von
dort gelangt man in den Kapellenhof mit
Resten der Wohnbauten. Vom einstigen
Haupthaus schließlich, dem Bischofs-
Feste feiern
Burg Stolpen ist Schauplatz zahlreicher
Feste und Theateraufführungen, darun-
ter das Burghoffest im Juli und die Stol-
pener Puppentheatertage im Oktober.
Thematische Führungen gibt es zum
Beispiel zum „Schatz der Gräfin Cosel“
und auf die „Sagenhafte Veste“.
Weitere
Sehenswürdigkeiten
Im Ortsteil Langenwolmsdorf steht das
Sächsische Kunsthandwerkerhaus, ein
Fachwerkbau mit Kreuzgewölben. Tradi-
tionelles Volkshandwerk der Oberlau-
sitz, des Erzgebirges und Thüringens
wird vorgeführt und verkauft. Drei Kilo-
meter von Neustadt entfernt liegt Rück-
ersdorf, dort ist die barock-bäuerlich
ausgemalte Dorfkirche sehenswert.
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