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Hohnstein, Brand
und Polenztal
Marktplatz ist die im Jahre 1721 erbaute
Apotheke.
Nach einem Stadtbrand erbaute der
Dresdner Ratszimmermeister George
Bähr 1725 die neue Kirche. Sie gilt als ei-
nes der Vorbilder für die Dresdner Frau-
enkirche.
Das Puppenspielhaus (Max-Jacob-
Straße) war Wirkungsstätte des „Hohn-
steiner Kasper“ Max Jacob (1888-1967).
Mit Hakennase, Zipfelmütze und seinem
breiten Grinsen ist der Hohnsteiner
Kasper die Kasperfigur schlechthin. Mit
Gretel und Seppel bestreitet er noch heu-
te seine kleinen Abenteuer. In der Hohn-
steiner Handspielpuppenwerkstatt von
Wolfgang Berger werden die Puppen an-
gefertigt und auch an Besucher verkauft.
Markt 4 ist das Geburtshaus Christian
Gottlob Schroeters, der gar kein Glück
hatte, als er das Hammerklavier (Forte-
piano) erfand. Der Organist wollte für
seine Erfindung, die Saiten des Klaviers
nicht wie bisher üblich durch Rabenfe-
dern, sondern durch Hämmerchen an-
zuschlagen, August den Starken interes-
sieren, doch der Kurfürst versagte als
Lobbyist. Er ließ sich das Modell-Klavier
vorführen, wird wohl auch bemerkt ha-
ben, dass es eine ungewohnte Klangfülle
bringt, weil sich die Saiten nun stark und
schwach anschlagen ließen. Etwas muss
den Despoten aber abgelenkt haben, je-
denfalls brachten italienische und fran-
zösische Instrumentenbauer zuerst das
Hammerklavier auf den Markt. Schroeter
zog 1734 nach Nordhausen am Harz, wo
er als Organist und Komponist wirkte.
In Hohnstein wurde auch Christoph
Schaffrath (1709-1763) geboren, ein be-
gehrter Musiklehrer und Komponist;
Mitglied der Privatkapelle Fried richs II.
von Preußen.
Auf einem steilen Felsen, 140 Meter über
dem Tal der Polenz, thront Burg Hohn-
stein , die einzige erhaltene Burg rechts
der Elbe. Die Stadt Hohnstein (3670
Einwohner) ist Ausgangsort für Wande-
rungen in das Bastei- und Brandgebiet.
Vermutlich hat Burg Hohnstein schon
im 13. Jahrhundert an der hier vorbei-
führenden „Böhmischen Glasstraße“ ge-
standen. Als es auf der Burg zu eng wur-
de, siedelten sich die Bediensteten au-
ßerhalb der schützenden Mauern an. So
entstand die 1445 erstmals erwähnte
Stadt Hohnstein: Häuser wurden überall
dahin gebaut, wo die Felsen ein Stück-
chen Platz freigaben.
Weitläufig dörflich dagegen ist der auf
dem Hochland gelegene Hohnsteiner
Ortsteil Rathewalde. Man erreicht be-
quem den Amselgrund und das Bastei-
gebiet und genießt den Hohburkersdor-
fer Rundblick über das gesamte Elb-
sandsteingebirge.
Stadt Hohnstein
Um den kleinen Marktplatz herum liegt
das Städtchen weitgestreut zwischen den
Bergen, überragt von der trutzigen Fes-
tung. Ältestes Gebäude ist das Rathaus
(1688). Der Fachwerkbau liegt etwas ab-
seits, unterhalb des Marktes; früher wur-
de dort Bier gebraut und 1835 Deutsch-
lands erste Korkfabrik eingerichtet. Da-
rauf ein Glas, im Gewölbe des Ratskel-
lers. Das prächtigste Fachwerkhaus am
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