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Flora und Fauna
Pflanzen
Der „Gebirgsverein für die Sächsische
Schweiz“ wählte bei seiner Gründung
1877 als Vereinssymbol einen Farnwe-
del. Farne wachsen in diesem Gebirge in
einer Vielfalt (27 Arten) wie nirgends
sonst in Mitteleuropa. Wie ein meterho-
hes, schier undurchdringliches Polster
hüllt der Gemeine Frauenfarn das feuch-
te Gestein der Gründe und Täler ein, ge-
deiht der Wurmfarn an den oberen Hän-
gen und der Adlerfarn im Nadelwald. In
Bachtälern wächst Straußenfarn, an den
Felsen Tüpfelfarn. Von den ebenfalls
sehr vielfältigen Moosarten sind Peit-
schenmoos, Sternmoos, Frauenhaar und
Wellenblättriges Wurmmoos hervorzu-
heben.
Von dieser Vielfalt der Farne und
Moose abgesehen, ist die Flora der Säch-
sischen Schweiz relativ artenarm, dafür
aber sehr abwechslungsreich. In den
feuchtkühlen Farngründen des Elbsand-
steingebirges wachsen Mischwälder mit
Fichten, Kiefern, Eschen, Buchen und
Ahorn. An trockenen Felswänden fallen
die Flechten genannten Symbiosen von
Algen und Fadenpilzen auf: Weithin
leuchtet die Schwefelflechte in den
Gründen. Ihre Farbe bildet sie durch ei-
ne komplizierte organische (schwefel-
freie!) Verbindung. Einen deutlichen
Farbakzent in Mischwäldern setzen ver-
schiedene Arten des Fingerhutes, be-
sonders um den Großen Winterberg he-
rum. Der Rote Fingerhut wurde Mitte
des 19. Jahrhunderts von Naturfreunden
ausgesät. Heidekrautbüschel und Hei-
Sandstein durch Pyrit (Schwefeleisen)
enthalten, Alkalien in der Tonerde, Am-
moniak entsteht durch die Zersetzung
organischer Substanzen. Und in allem
das sauerstoff- und kohlensäurehaltige
Sickerwasser - eine chemische Fabrik.
Übrigens hat die an den Felswänden ver-
breitete Schwefelflechte mit Schwefel
nichts gemeinsam außer der Farbe (siehe
„Flora und Fauna“).
Dieses kontrastreiche Landschaftsbild
des Elbsandsteingebirges wiederholt sich
als Miniatur in seinen Formelementen:
Jeder „Stein“ ein Gebirge für sich, mit
Fels und Ebene, Schluchtenmäander
und Talweite.
n Sandstein mit Schwefelflechte
f Was hier gedeihen will, muss sich gut festhalten
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