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Verwitterung
Sandsteinplatte ein weiteres Mal in
Schräglage. Nach der Nord-Ost-Rich-
tung der Lausitzer Störung diesmal die
Nord-West-Richtung. Auf diese Weise
entstanden die charakteristischen Sand-
stein-Quader.
Durch den bewegten Sandstein ge-
langte an einigen Stellen auch glühendes
Gestein an die Oberfläche und erstarrte
zu Basalt. Vulkanische Durchbrüche
prägen als kegelförmige Erhebungen in
besonderer Weise die Landschaft des
Elbsandsteingebirges. Das wird auch in
der Namensgebung hervorgehoben. Die
Sandsteintafelberge heißen „Steine“; die
Vulkankegel „Berge“: Großer und Klei-
ner Winterberg, Ruzak/Rosenberg (Böh-
mische Schweiz). Sandsteintafelberge
mit basaltischen Durchbrüchen sind die
beiden Zschirnsteine; die Hohe Liebe
sieht zwar aus wie ein Basaltkegel, ist
aber Sandstein.
Die Großformen des Gebirges sind ab-
hängig von der inneren Beschaffenheit
des Sandsteins, der bis zu 14 Prozent sei-
nes Gewichtes an Wasser aufnehmen
kann. Das Bindemittel des Elbsandsteins
ist To n . Während das Wasser in den
Sandsteinporen ungehindert zirkulieren
kann, wird es durch Tonschichten in ei-
ne bestimmte Richtung gezwungen. Wo
die Tonschicht dünn ist, staut sich das
Wasser ein bisschen, es entstehen Ker-
ben und Vertiefungen. Über mächtige-
ren Tonschichten hält sich das Wasser
länger - es wäscht Hangfugen, Überhän-
ge, größere Höhlen und Terrassen he-
raus (Kuhstall, Oberer Affensteinweg,
Zirkelstein-Terrassenweg). Werden die
waagerechten Hangfugen bis zur nächs-
ten senkrechten Kluft ausgewaschen,
stürzt die ganze Wand ab. Zurück bleibt
wieder eine senkrechte Wand und eine
zunächst kleine Hangfuge. So werden
aus Schluchten breite Täler, und die Tal-
böden werden durch das Wasser „aufge-
räumt“. Hochgelegene Talböden sind die
Ebenheiten - deren bekannteste die um
den Lilienstein.
Liegt die Sandsteinkette zwischen
zwei Flusstälern, wird sie von beiden
Seiten abgeschliffen und dabei schmal
wie ein Kamm - etwa die Schrammstei-
ne. Einzelne, nahe gelegene Türme und
Felsen wie der Schrammtorwächter und
der Falkenstein bildeten mit dem Grat
einst eine zusammenhängende Form.
Neben Wasser und Wetter hat chemi-
sche Verwitterung die Feinarbeit geleis-
tet. Das Waben- und Gitternetz der
Sandsteinfelsen, winzige Höhlen und
Brücken sind das Ergebnis von Alaun-
und Gipsausblühungen. Schwefel ist im
Eiszeit
In der Elsterkaltzeit vor 450.000 Jahren
drang nordisches Eis bis ins Elbgebirge
vor; der Eiszeitmarkierungsstein in Bad
Schandau kennzeichnet die südlichste
Ausdehnung des Inlandeises. Zu diesem
Zeitpunkt hatte sich die Elbe 150 Meter
tief terrassenförmig in den Sandstein
eingeschnitten. Durch die Vergletsche-
rung entstanden Seitentäler in der typi-
schen U-Form, der Strom grub sich wei-
ter in den Sandstein ein.
j Sandsteinformationen
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