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Die Elbweindörfer
Die hatten nämlich auf dem bis heute
berauschenden Weg entlang der Elbe bis
zum Residenzschloss allzu gern dem
Meißner Wein zugesprochen, dagegen
war wohl selbst der Despot nüchtern.
Also erließ er die Order, dass aus der
Stadt des Weines neben den Staatspapie-
ren eben dieses arg bröckelige Gebäck
mitzubringen sei. Wenn dann der Kurier
statt der luftigen Backwerksblase nur
Trümmer vorweisen konnte, gab es kur-
fürstliche Senge.
Das Theater auf einem fast 800 Jahre
alten Marktflecken, dem heutigen Thea-
terplatz, wurde ab 1851 eingerichtet und
ist heute wieder, von einem Förderverein
betrieben, ein Kulturzentrum der Stadt.
Vom Markt eine Viertelstunde Fuß-
weg (10 Min. von der S-Bahnstation
Meißen Triebischtal) entlang der Trie-
bisch ist es bis zum Museum der Staat-
lichen Porzellanmanufaktur Meissen.
Neben dem Wein prägte das Porzellan
die Geschichte dieser Stadt. Im Haus
Meissen gibt es Schauwerkstätten und
eine Galerie der Porzellankunst von
1710 bis zur internationalen Moderne.
In der Boutique können Besucher Meis-
sener Porzellan erwerben.
Nur 13 Kilometer stromab auf dem El-
beradweg sind es von Meißen bis in das
Weindorf Diesbar-Seußlitz. Die Elb-
weindörfer lassen sich am besten mit
dem Fahrrad erkunden, aber es gibt
auch kleinere Wander- und Spazierwe-
ge zwischen den Weinterrassen und in
den bewaldeten Bachgründen.
Verbreitetste Tr au b e n in diesen Lagen
sind Müller-Thurgau, Riesling, Trami-
ner, Weißburgunder und Grauburgun-
der sowie Spätburgunder und Dornfel-
der. Sie bringen einen trockenen Wein
mit Charakter, leicht, fruchtig und be-
kömmlich. Elbtal-Spezialitäten sind der
Goldriesling, ein leichter Tischwein, der
nur noch hier angebaut und gekeltert
wird, und der Schieler (Rotling), der wie
ein Rosé aussieht, aber eine Mischung
aus roten und weißen Trauben ist. Rund
20 Weingüter und 3500 Hobbywinzer
erhalten die Kultur des Weinbaus im
Elbtal, und das überwiegend an Steil-
hängen, deren Antlitz seit Jahrhunderten
die von Trockenmauern
befestigten
Weinbauterrassen zeichnen.
Diesbar-Seußlitz
Die Erkundung der Elbweindörfer be-
ginnt man am besten in Seußlitz, dem
„Tor zum Elbtal“. Direkt an der Elbe gibt
es einen großen Parkplatz; der Linienbus
407 von Meißen fährt bis zur Haltestelle
Schloss/Fähre 30 Minuten. Die Elbfähre
verbindet Seußlitz mit Niederlom-
matzsch und damit auch den links- und
rechtselbischen Radweg.
j Weinlese vor dem Meißner Dom
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