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Meißen
auch des Bischofssitzes verlustig. Im
Dreißigjährigen Krieg verlor Meißen
fast alle Bewohner.
Nachdem
August der Starke
1710 sei-
ne kurz zuvor gegründete
Porzellanma-
nufaktur
vom Dresdner Schloss in die
leerstehende Albrechtsburg verlegt hatte,
erlebte die Stadt eine neue Blütezeit. Vie-
le Gewerke bekamen Arbeit, die Stadt
wieder einen Namen, und zwar einen,
der bald in der ganzen Welt berühmt
werden sollte.
Im
Zweiten Weltkrieg
wurde die
Stadt weitgehend von Zerstörungen ver-
schont, aber am 26. April 1945 sprengten
die Nationalsozialisten die Elbbrücken.
Superintendent
Herbert Böhme
sprach
am Tag danach beim NSDAP-Kreisleiter
und beim Bürgermeister vor, um eine
kampflose Übergabe der Stadt zu errei-
chen; er wurde dafür inhaftiert und
konnte durch den raschen Vormarsch
der sowjetischen Armee vor der Hin-
richtung bewahrt werden. Am 6. Mai
rief der Sozialdemokrat
Willy Anker
die
von der NS-Führung vor das Rathaus
befohlenen Einwohner dazu auf, entge-
gen dem Evakuierungsbefehl die Stadt
nicht zu verlassen. Er entging der Er-
schießung nur dadurch, dass die zeit-
gleich von der Front eintreffenden
Nachrichten die Nazis zur sofortigen
Flucht veranlassten. Die Stadt konnte so-
mit kampflos und ohne weitere Zerstö-
rung übergeben werden.
In den letzten Jahren der
DDR
war
die historische Altstadt weitflächig vom
Verfall bedroht, viele Häuser standen
schon lange leer. 1990 wurde Meißen in
das vom Bund finanzierte
Modellpro-
jekt Altstadtsanierung
aufgenommen.
Seitdem ist die Altstadt wiedererstanden,
und in die mittelalterlichen Gassen ist
Geschichte
In der Chronik des
Thietmar von Merse-
burg
wird berichtet, dass die Gründung
der
Burg Misni
als erster Stützpunkt der
Germanen auf slawischem Land 928/29
durch
Heinrich I.
erfolge. Die christliche
Ostexpansion ins heidnische Land si-
cherte sich auf dem Burgberg ihren ers-
ten Stützpunkt, 983 wurde zum Schutz
der Elbfurt auch am Fuße des Berges ei-
ne Siedlung angelegt. Ein Markt ist seit
dem Jahr 1002 belegt. 1205 erfolgte die
planmäßige
Stadtgründung.
Bis 1485 blieb Meißen die
sächsische
Residenzstadt,
erst mit der Teilung des
wettinischen Hauses in die ernestinische
und die albertinische Linie musste die
Stadt diesen Rang an Dresden abtreten.
Mit Durchsetzung der Reformation im
albertinischen Sachsen ging Meißen
P
Dom
und
Albrechtsburg
in Meißen | 306
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Weindorf
Seußlitz
| 309
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Ein Schoppen zum
Kennenlernen
| 311
Diese Tipps erkennt man an der
gelben Hinterlegung.
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