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Schloss und Park Pillnitz
auch Konzerte aufgeführt, festlicher Hö-
hepunkt des Jahres ist das Weinfest zum
Erntedank.
Der Leitenweg verbindet das Panora-
ma der Weinberge mit herrlichen Aus-
sichten über das Elbtal. Zur Rast laden
mehrere Bänke ein; hier wird auch gern
mal eine Flasche Elbtalwein aus mitge-
brachten Gläsern geleert. Zwei der ehe-
mals vier Wächterhäuschen aus dem
18. Jahrhundert werden von den Win-
zern genutzt. Markanter Aussichtspunkt
ist die nach einer Winzerfamilie benann-
te Rysselkuppe. Gleich nach dem Rys-
selschen Weinberg kann man den Wan-
derweg verlassen und hinunter nach
Oberpoyritz gehen, um am Dorfplatz in
den Bus Linie 63 zu steigen (letzte Halte-
stelle im Tarifgebiet Dresden).
Der gemächliche Elbstrom, die fernöst-
lich geschweiften Dächer des Lustschlos-
ses, die wie eine Hand zum Wasser ge-
öffnete Treppe; gestutzte Büsche im
Park, am Horizont das grüngraue Re-
benland - so bietet sich Pillnitz den Be-
suchern von der Elbe aus dar. Schloss
Pillnitz erscheint wie verwachsen mit
der Landschaft, zu der auch die einzige
noch erhaltene Elbinsel auf sächsischem
Flusslauf gehört. Schloss und Park sind
Ausflugsziel und Museum, Konzertplatz
und Ort der Ruhe.
„Die romantische Sehnsucht nach
dem Orient gehörte seit der zweiten
Hälfte des 17. Jahrhunderts zu einer der
wichtigsten Erscheinungen im europäi-
schen Kulturleben. Seit dieser Zeit ist das
Eindringen nah- und fernöstlicher Ele-
mente auf allen Gebieten der Kunst und
des Kunsthandwerks festzustellen.“
( Fritz Löffler: Das alte Dresden, Dresden
1955). Matthäus Pöppelmann schuf in
Pillnitz ein exotisches Lustschloss, das
als frühestes Bauwerk der Chinoiserie in
der europäischen Architektur gilt. Ein-
gebettet ist es in Parkanlagen nach fran-
zösischem und englischem Stil. Die Bau-
geschichte reicht zurück bis ins Mittelal-
ter, damals stand hier eine Burg, später
ein Renaissanceschloss und eine
Schlosskirche. In Augusts Auftrag wurde
zuerst das Wasserpalais errichtet, 1723
das Bergpalais.
Im Englischen Park wächst eine Japa-
nische Kamelie. Sie ist die einzige Über-
lebende von vier Ende des 18. Jahrhun-
derts nach Europa gebrachten Kamelien.
Ihr Kronendurchmesser misst schon
11 Meter. Bis zu 35000 Blüten bringt der
Baum in den Monaten Februar bis April
Graupa
Es lohnt sich aber, für Musikfreunde al-
lemal, dem Wanderweg noch bis Graupa
zu folgen und dort im Lohengrin-Haus,
dem einstigen Schäferschen Gut, die Ri-
chard-Wagner-Gedenkstätte sowie im
Jagdschloss das Richard-Wagner-Muse-
um zu besuchen. Wa g n e r lebte in dem
zwischen Pillnitz und der Sächsischen
Schweiz gelegenen Dorf vom Mai bis Juli
1846, hier entwarf er die Komposition
des „Lohengrin“.
Die Rückfahrt erfolgt mit dem Bus Li-
nie 63, Haltestelle Tschaikowskiplatz
(zwei Tarifzonen lösen) oder nach einem
Fußweg bis zum Dorfplatz Oberpoyritz
(2 km) von dort zum Stadttarif.
f Das Bergpalais von Schloss Pillnitz
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