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Historische Wegzeichen
Weixdorf
Eine kulturgeschichtliche Attraktion
sind die für das Spinnennetz der Heide-
wege seit mehr als vier Jahrhunderten
gebräuchlichen Markierungen. Mit der
Vermessung der Heide im Auftrag des
Kurfürsten August wurde Ende des
16. Jahrhunderts ein System von 124 ro-
ten Zeichenformen geschaffen, die an
entrindeten Stellen der Bäume ange-
bracht wurden. Bis heute wird ein großer
Teil dieses Orientierungssystems im
Wald und auf Wanderkarten gepflegt. Es
besteht aus symbolhaften Zeichen und
abgewandelten Buchstaben. So gibt es
zum Beispiel die Alte Vier, von der die
Kreuz Fünf und Kreuz Sechs abzweigen.
Die Volksfantasie war um bildhafte In-
terpretationen der Zeichen nicht verle-
gen, so entstanden Kuhschwanz und
Ochsenkopf, Hakenweg, Verkehrte Ga-
bel, Krumme Neun und weitere schöne
Wegbezeichnungen, die längst Eingang
in die Karten gefunden haben. In der mit
einem Punkt versehenen Neun entdeck-
te der Kaffeesachse einen Kannenhen-
kel, und bis heute ist dieser eine der
wichtigsten Magistralen der Heide. Ne-
ben diesen historischen gibt es aber für
die wichtigsten Wege auch die heute üb-
lichen Strich-Markierungen sowie Weg-
weiser.
Die Wanderung quer durch die Heide
beginnt an der Haltestelle Weixdorf Bad
der Straßenbahn Linie 7 oder Städte-
bahn (Dresden Neustadt - Königs-
brück). Am Kulturzentrum Dixieland-
bahnhof das Gleis überqueren, dann
nach links in die Gartenkolonie. Hier er-
scheint die Wegmarkierung des Lehrpfa-
des (grüner Strich diagonal), die zum
Waldbad Weixdorf führt, einem der letz-
ten Naturbäder Dresdens, eröffnet 1906.
Der Weg führt um das Bad mit seinen
Siedlungshäusern herum und als Frie-
dersdorfer Weg in die Heide hinein. Das
erste ausgewiesene Ziel ist das Natur-
denkmal Rieseneiche. Im Sauerbusch
am Heiderand, direkt am Wanderweg,
steht der stattliche Baum, 700 Jahre alt
und noch immer grün. Weiter geht es
auf dem Sauerbuschweg, der auf die Alte
Zehn trifft und die Bahngleise unter-
quert, scharf links abzweigt und bald da-
rauf rechts dem Hakenweg begegnet.
f Eines der historischen Wegzeichen
in der Dresdner Heide: der Reichsapfel
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