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Eine Fahrt mit
dem Elbdampfer
2010 gingen 600.000 Fahrgäste an Bord eines
der Elbschiffe. Die besten Plätze auf dem Rad-
dampfer sind natürlich an Bug und Heck, aber
auch hinter dem Rad, in der warmen und wind-
geschützen Ecke. Dort kann man die vorüber-
ziehende Landschaft betrachten und auf das
Rauschen des Schaufelrades hören. Nicht nur
Kinder schauen gern im Maschinenraum den al-
ten Dampfmaschinen bei der Arbeit zu.
In Dresden befindet sich die Anlegestelle am
Terrassenufer unter der Brühlschen Terrasse.
Auf dem Fahrplan stehen Linienfahrten elb-
aufwärts in die Sächsische Schweiz nach Bad
Schandau und weiter in die Böhmische Schweiz
nach Děčín. Elbabwärts fahren Dampfer von
Dresden ins Elbland bis Meißen und Seußlitz.
„Stadtführungen zu Wasser“ und die Schlösser-
fahrt nach Schloss Pillnitz sind stadtnahe Damp-
ferangebote. Abends werden Jazz- und Dixie-
landfahrten unternommen. Zum Tanz auf der El-
be lädt die „Sommernachtsfahrt“ ein. Saisonhö-
hepunkte sind die Dampferparade am 1. Mai
und das Dampfschiff-Fest im August.
Die Fahrzeit von Dresden nach Bad Schan-
dau beträgt für die „Große Elbtallinie“ sechsein-
halb, für die Rückfahrt viereinviertel Stunden,
von Bad Schandau nach Děčín drei Stunden.
Eine Tageskarte, mit der man beliebig oft
fahren kann, kostet für Erwachsene 24 €, für Kin-
der von 6 bis 14 Jahren 12 €. Die Familienkarte
für zwei Erwachsene und bis zu drei Kinder kos-
tet 35 €. Weitere Ermäßigungen gibt es montags
sowie für Gruppen und für Geburtstagskinder.
Die Sächsische Dampfschiffahrt (schreibt sich
auch nach der Rechtschreibreform so) ist die äl-
teste und größte Raddampferflotte der Welt mit
neun historischen Raddampfern, zwei Salon-
schiffen und zwei Motorschiffen. Seit über 160
Jahren fahren Ausflügler mit dem Dampfer ins
Elbsandsteingebirge. 1836 wurde den Kaufleu-
ten Schwenke und Lange das Privileg zur Dampf-
schifffahrt im Königreich Sachsen erteilt und die
Elbdampfschiffahrtsgesellschaft gegründet. Im
August 1837 lief der Dampfer „Königin Maria“
vom Stapel. Mit einer Leistung von 40 PS unter-
nahm die „Königin Maria“ die ersten öffentli-
chen Fahrten zwischen Dresden und Rathen/
Bad Schandau. 1840 bekamen die beiden Schif-
fe „Königin Maria“ und „Prinz Albert“ neue eng-
lische Dampfmaschinen. Damit schafften sie die
Strecke von Dresden nach Tetschen (Děčín) und
zurück in elf Stunden. Die „Sächsisch-Böhmische
Dampfschiffahrtsgesellschaft“ beförderte um
die Jahrhundertwende auf den 180 Flusskilo-
metern zwischen Torgau und Leitmeritz (Lito-
měřice) jährlich um die 3,5 Millionen Passagiere.
Bis 1915 wuchs die Flotte auf 34 Dampfer an.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren es nur noch
zehn, von denen neun bis heute in Betrieb sind.
Nachdem die Dampfer 1928 weiß angestri-
chen worden waren, hießen sie bald nur noch
„Weiße Flotte“. 1945 nahm die Elbschifffahrt
den Fahrverkehr wieder auf; 1955 wurden er-
neut 3 Millionen Gäste befördert, danach pegel-
te es sich auf jährlich 1,5 Millionen ein. Seit 1992
betreibt die Sächsische Dampfschiffahrts GmbH
die Raddampferflotte. Sie restaurierte denk-
malsgerecht die Elbraddampfer, die heute mit
ihren Schaufelrädern zwischen Dresden und Ge-
birge die Elbe kräuseln.
± Informationen, Kartenbestellungen: Säch-
sische Dampfschiffahrts GmbH & Co. Conti Elbschif-
fahrts KG, Hertha-Lindner-Straße 10, Dresden, Tel.
(0351) 866090, Fax 8660988, www.saechsische-
dampfschiffahrt.de.
± Tagesausflüge und Charterfahrten auch
über: Personenschiffahrt Oberelbe, Am Hausberg
12, Pirna, Tel. (03501) 528467, www.elbeschif
fahrt-frenzel.de.
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