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Königstraße
Cafés und Restaurants ab - Dresdens kö-
nigliche Adresse. Wallgäßchen 2 war in
den 1950er Jahren die Adresse des Ma-
lers und Grafikers Hans Körnig (1905-
1989). Zwei Ausstellungen seiner Werke
richtete der Meister der Aquatinta-Ra-
dierung 1955 und 1956 auf dem Dach-
boden ein, weil er zum offiziellen Kunst-
betrieb keinen Zugang fand. Heute ist
dieses Haus das „Körnigreich“ höchster
Malkultur, ein Museum seines Lebens-
werkes.
Auf dem Palaisplatz vor dem Japani-
schen Palais tanzt eine Brunnenfontäne.
In dem kleinen Park am Rande des Plat-
zes steht das von Gottlob Friedrich Thor-
meyer im Jahr 1829 errichtete klassizisti-
sche Torhaus. Viele Jahre befand sich
darin ein Standesamt. In der Königstra-
ße zwischen Palaisplatz und Albertplatz
und ihren Passagen wechseln exklusive
Läden und Kunstgalerien mit schicken
Barockschloss Übigau
An der Elbe kann man vom Japanischen Palais
weiter stromabwärts gehen oder radeln, unter
der Marienbrücke hindurch zu den Citystränden
oder noch weiter zu den historischen Dorfker-
nen von Mickten und Übigau. Schließlich ge-
langt man zum Barockschloss Übigau.
Der Drehkran an der Elbe, ein technisches
Denkmal von 1891, deutet auf das Besondere in
der wechselvollen Geschichte dieses Bauwer-
kes hin, die es mit der Industriellen Revolution
in Deutschland verbindet. Geplant mit großem
Entwurf unter August dem Starken als westliches
Finale seines in Pillnitz beginnenden „Canale
Grande“, verwahrloste das Lustschloss nach dem
Siebenjährigen Krieg. Später wurde es Gartenlo-
kal, 1813 gar von französischen und russischen
Truppen umkämpft, dann Fabrikgebäude. In der
Maschinenbauanstalt Übigau, unter Johann An-
dreas Schubert (1808-1870), wurde der Antrieb
für die „Königin Maria“ konstruiert und gebaut,
das erste Dampfschiff auf der Oberelbe. 1837/39
entstand auf den Reißbrettern und in den Ma-
schinenhallen die „Saxonia“, die erste funktions-
tüchtige deutsche Dampflok. Ende des 19. Jahr-
hunderts arbeitete auf dem Schlossgelände ei-
ne der bedeutendsten deutschen Binnenwerf-
ten. In der DDR-Zeit war es Verwaltungssitz des
Dampfkesselbaus, dann stand es leer und erleb-
te nach der Wende mehrere neue Besitzer, sa-
niert wurde es bis heute nicht.
Ein Förderverein engagiert sich für eine
nachhaltige Nutzung des Schlosses. Er hat im
Schlosspark eine „Sommerwirtschaft“ mit Bier-
ausschank und Imbiss eingerichtet, die es zu-
mindest ermöglicht, dieses Kulturerbe aus der
Nähe kennenzulernen und nach der Fahrradtour
einzukehren. Zum Tag des offenen Denkmals
und bei anderen Gelegenheiten werden Füh-
rungen angeboten. Von der Bogenhalle in der
Beletage, die an italienische Renaissance erin-
nert, blickt man über die Elbe hinweg zum
Ostragehege und auf eine Lindenallee, die noch
die Sichtachse zum Residenzschloss markiert.
± www.foerderverein-schloss-uebigau.de.
± Sommerwirtschaft Schloss Übigau , Re-
thelstraße 47, Tel. (0172) 8604078, www.schloss
park-uebigau.de, Ostern bis Okt. Di-Fr ab 14 Uhr,
Sa, So ab 11 Uhr (wetterabhängig). Im kleinen Park
am Elbufer, Selbstbedienung.
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