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Elbabwärts
und Elbe gebildete Auenlandschaft -
der Name leitet sich vom slawischen
ostrov = Insel ab -, die heute von der El-
be in einem weiten Bogen „umarmt“
wird. Wunderbar ruhig ist es hier, man
kann direkt an der Elbe laufen, und
wenn der Pfad mal wieder über-
schwemmt ist, ein Stück oberhalb auf be-
festigtem Weg. Hinter den Kleingärten
beginnt die Pieschener Allee, die 1720
angelegt und auf das Residenzschloss
ausgerichtet wurde. Ebenfalls aus dieser
Zeit stammt die vom Barockschloss Übi-
gau aus angelegte Allee (siehe Exkurs
„Barockschloss Übigau“). Die Runde mit
dem Elbbogen endet am Alberthafen,
Dresdens größtem Binnenhafen, dort
lädt das Fischrestaurant ein. Den Rück-
weg kann man von hier mit der Straßen-
bahn Linie 10 nehmen (Hauptbahnhof,
Prager Straße).
Inmitten des Ostrageheges liegt der
Neue Schlachthof, der 1906/10 durch
Hans Erlwein im ländlich wirkenden
„Heimatschutzstil“ errichtet wurde und
damals als modernste Anlage ihrer Art
in Europa galt. Er wurde bis 1995 betrie-
ben. Mehrere Gebäude werden durch die
Messe Dresden und als Tagungszentrum
genutzt.
M EIN T IPP : Alljährlich im Sommer wird in
den ehemaligen Futterställen und ande-
ren Räumen sowie auf Freiflächen des
einstigen Schlachthofgeländes die Inter-
nationale Ausstellung für zeitgenössi-
sche Kunst OSTRALE gezeigt, mit Wer-
ken von über hundert Künstlern aus al-
ler Welt: Malerei und Plastik, Licht-,
Klang- und Videoinstallationen sowie
Performances. Ein Raum für spannende
Entdeckungen.
Dieser Schlachthof ist auch Schau-
platz des Romans „Schlachthof 5“
Auf der Altstädter Seite elbabwärts ge-
langt man vom Theaterplatz mit weni-
gen Schritten zum Sächsischen Land-
tag. Der Architekt Peter Kulka hat einen
Neubau mit transparentem Plenarsaal
entworfen, der an das 1928/31 errichtete
Gebäude des ehemaligen Landesfinanz-
ministeriums (zuletzt Sitz der SED-Be-
zirksleitung) anschließt. Das dahinter
aufragende Speichergebäude, 1913 von
Hans Erlwein erbaut, wurde zu einem
Kongresshotel umgebaut und um den
Neubau eines Kongresssaales ergänzt.
Dort, von der Freitreppe, hat man einen
schönen Blick auf die Elbsilhouette.
Das orientalisch anmutende Bauwerk
hinter der Marienbrücke ist die Yenidze.
Unter der Kuppel dieses maurischen
Traumschlosses werden an Sommer-
abenden Märchen gelesen. Außerge-
wöhnliches Flair zeichnet das Terrassen-
café aus. Der Zigarettenfabrikant Hugo
Zietz hatte die werbeträchtige Idee, sein
Tabakkontor an die Bahnlinie Prag -
Berlin zu stellen. Architekt war der da-
mals 29-jährige Hermann Hammitzsch.
Hinter der Fassade aus Minaretten, mo-
saikverzierten Portalen und 600 Fens-
tern waren 1500 Arbeiterinnen mit der
Zigarettenproduktion beschäftigt.
Ostragehege
Hinter Marienbrücke und Yenidze er-
streckt sich zur Elbe hin das Ostragehe-
ge. Hierher kommt man am besten mit
dem Fahrrad oder als Fußgänger auf ei-
nem eigenen Ausflug ins Grüne nach
dem Rundgang durch die Altstadt. Das
Ostragehege ist eine durch die Weißeritz
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