Travel Reference
In-Depth Information
Die Gemäldegalerie Alte Meister
Eine der bedeutendsten Kunstsammlungen
der Welt befindet sich im Zwinger, in der Ge-
mäldegalerie Alte Meister. Sie steht geradezu
sinnbildlich für den Ruhm der Stadt als Hort der
Künste. Ihre Geschichte begann 1560 mit der
Gründung der Dresdner Kunstkammer durch
das Haus Wettin. Die Galerie selbst entstand im
18. Jahrhundert und wurde durch den Ge-
schmack Augusts des Starken, mehr noch seines
Nachfolgers König August III. geprägt. Allein
während der augusteischen Zeit wurden über
4000 Gemälde zusammengetragen. Erst der Sie-
benjährige Krieg ab 1756 setzte der Erwerbs-
freude ein Ende.
Erst zwei Jahre zuvor war das berühmteste
Bild der Dresdner Galerie, Raffaels „Sixtinische
Madonna“, dem Kloster Piacenza abgekauft
worden. Bernardo Bellotto, genannt Canaletto
und ab 1748 Hofmaler, musste monatlich ein
Bild liefern. Seine Veduten Dresdens und Pirnas
sind Hauptwerke der Landschaftsmalerei.
Die Dresdner Galerie vereint Spitzenwerke
der europäischen Renaissance und des Barock:
Italiener des 15. bis 18. Jahrhunderts, vor allem
die venezianische Schule (Antonella da Messina,
Giorgione, Tizian), eine kleine spanische Abtei-
lung (El Greco, Luis de Morales, Bartolomé Esteban
Murillo, Diego Velasquez), Franzosen des 17. und
18. Jahrhunderts (Nicolas Poussin, Claude Lor-
rain, Valentin de Boulogne), altniederländische
(Jan van Eyck) und flämische Malerei (Peter Paul
Rubens, Anton van Dyck), eine großartige Samm-
lung holländischer Malerei (Rembrandt, Gerard
Terborch), die deutsche Malerei (Albrecht Dürer,
Lucas Cranach, Hans Holbein, der Hausbuchmeis-
ter, Hans Baldung Grien). Neben großen Namen
sind besonders bei den Flamen und Holländern
auch weniger bekannte Maler vertreten und im-
mer wieder eine Entdeckung wert. Bis zum Jahr
2017 wird die Sempergalerie in zwei Bauab-
schnitten saniert und modernisiert. In dieser
Zeit kommt es zu Einschränkungen, da jeweils
nur eine Hälfte des Bauwerkes geöffnet werden
kann. Die Hauptwerke der Sammlung sollen
während der gesamten Zeit für Besucher zu-
gänglich bleiben.
cher Verwendung von Originalteilen,
insbesondere der Nischenfiguren, re-
konstruiert, nachdem es über Jahrzehnte
am Johanneum (Verkehrsmuseum) ge-
standen hat.
Vom 100 Meter hohen Hausmanns-
turm (1676, Wolf Caspar von Klengel )
bietet sich eine großartige Sicht auf die
Altstadt. Die Aussichtsplattform befin-
det sich in 38 Meter Höhe. Im Unterbau
des Turmes fanden die Restauratoren
Reste der Burg aus dem 12. Jahrhundert.
Verändert und umgebaut wurde die
Wettiner-Residenz in ihrer 800-jährigen
Geschichte immer wieder, doch blieb sie
im Kern eine vierflügelige Anlage aus
der Zeit der Renaissance. Beim Bom-
benangriff 1945 war die Außenfassade
stehen geblieben. Der Innenhof, ein Re-
naissancegiebel des Westflügels und die
barocke Ausstattung gingen verloren.
Also wurde für den Wiederaufbau ent-
schieden, sich vorrangig auf die für das
Kulturdenkmal bedeutendste Periode,
5
Search WWH ::




Custom Search