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Tritonen und Nymphen ergehen sich
zwischen Springbrunnen und Tropf-
steingrotten in heiteren Wasserspielen;
Nymphen in den Nischen schauen dem
Treiben anmutig angeregt zu und wer-
den ihrerseits von Wassermännern be-
äugt. Sechs Nymphen an der Südwestsei-
te (links von der Kaskade) werden Per-
moser und seiner Werkstatt zugeschrie-
ben, die anderen wurden während der
Restaurierung des Zwingers in den
1920er Jahren unter Georg Wrba
bringt eine derart berauschende Samm-
lung zustande. Der Eingang befindet
sich im Glockenspielpavillon.
Die von Gottfried Semper erbaute Ge-
mäldegalerie schließt den Zwingerhof
zum Theaterplatz hin ab. Flüchtige Be-
sucher mögen den Stilbruch zwischen
Hochbarock und Neorenaissance gar
nicht auf den ersten Blick bemerken. Das
zweiflügelige Bauwerk beheimatet die
weltberühmte Galerie Alte Meister (sie-
he auch gleichnamigen Exkurs). Viele
Jahrzehnte war hier auch die Rüstkam-
mer mit ihren Rüstungen und Waffen
untergebracht, bis diese Sammlung An-
fang 2013 in das Residenzschloss umzie-
hen konnte und deren bisherige Räume
für Sonderausstellungen der Alten Meis-
ter frei wurden. Bis voraussichtlich 2017
wird der Semperbau saniert, in dieser
Zeit ist die Galerie Alte Meister mit aus-
gewählten Werken in einer Interimsaus-
stellung zu sehen.
ge-
schaffen.
Von der figurenreichen Te r r a s s e des
Nymphenbades lässt sich der Rundgang
über die Dachterrassen der Bogen- und
Langgalerien rund um den Zwingerhof
fortsetzen, durch die Obergeschosse des
Kronentores und des Glockenspielpavil-
lons bis zur Treppe, die hinunter zum
Taschenberg führt. In der anderen Rich-
tung erreicht man gleich vom Nymphen-
bad aus den Parkweg hinunter zum
Zwingerteich, die Semperoper und den
Theaterplatz.
Im Zwinger sind mehrere ehemals
kurfürstliche Sammlungen zu besichti-
gen. Der Mathematisch-Physikalische
Salon ist das älteste Museum im Zwin-
ger (1728) und eine der weltweit attrak-
tivsten Sammlungen für historische wis-
senschaftliche Instrumente, darunter die
älteste Rechenmaschine Deutschlands.
Bis hinein ins 20. Jahrhundert wurde mit
den Instrumenten im Zwinger geforscht.
Dagegen geht es in der Porzellansamm-
lung beschaulich zu: Hier ruht in sich
die weltweit erstrangige keramische Spe-
zialsammlung. Zu ihr gehören frühes
Meissener Porzellan und ostasiatische
Porzellane des 17. und 18. Jahrhunderts.
Der Starke August, heißt es, war süchtig
nach Porzellan; aber nicht jede Sucht
Taschenbergpalais
Am Glockenspielpavillon liegen die vom
Postplatz kommende Sophienstraße und
der Taschenberg mit dem gleichnami-
gen Grand-Hotel gegenüber dem Resi-
denzschloss. Den schönsten Blick auf
dieses Bauensemble bietet die Dachter-
rasse neben dem Glockenspielpavillon.
Das Taschenbergpalais entstand ab 1707
zunächst als Wohnsitz der Gräfin Cosel,
seine Architekten sind Johann Friedrich
Karcher, der zuvor das Palais im Großen
Garten errichtet hatte, Matthäus Daniel
Pöppelmann - sein erster Auftrag unter
August II. - und Johann Christoph Knöf-
fel, der Begründer des sächsischen Roko-
ko. In der Bombennacht 1945 bis auf die
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