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1920 gründete die Tänzerin und Cho-
reografin Mary Wigman, die am Fest-
spielhaus in Dresden-Hellerau gewirkt
hatte, ihre Tanzschule mit Zweigstellen
in Berlin, München, Hamburg und New
York. Aus dieser Wigman-Schule, die
den Ausdruckstanz der 1920er Jahre
prägte, ging auch die später international
ge feierte Tänzerin Gret Palucca her vor.
1925 gründete die Palucca ihre eigene,
bis heute fort be stehen de Tanzschule.
Am 13. und 14. Februar 1945 flogen
britische und amerikanische Bomber
drei Angriffe auf Dresden - die Stadt
brannte aus zu einem Trümmerhaufen.
In den Luftschutzkellern, auf den Stra-
ßen und in der von Phosphor brennen-
den Elbe starben 32.000 Menschen. Die
Industrie- und Kasernenviertel am
Stadtrand blieben unzerstört.
Sowjetische Panzer rollten am 8. Mai
1945 über die Hauptstraße, die deshalb
später „Straße der Befreiung“ heißen
sollte, in die von den Nazis zur „Fes-
tung“ erklärte Stadt. Am 10. Mai trat die
provisorische Stadtverwaltung zusam-
men, Rudolf Friedrichs wurde zum Ober-
bürgermeister berufen.
Bei Kriegsausbruch hatte Dresden
629.713 Einwohner (Volkszählung
17.5.39); die Volkszählung am 3. No-
vember 1945 registrierte 454.249 Ein-
wohner.
Nationalsozialismus
Im November 1920, in der Weimarer
Republik, wurde Dresden zur Haupt-
stadt des Freistaates Sachsen.
Am 8. März 1933 brannten Bücher auf
dem Wettiner Platz, vor einer sozialde-
mokratischen Verlagsdruckerei. Im Sep-
tember 1933 inszenierte die Kunstakade-
mie im Rathaus eine Ausstellung „Spie-
gelbild des Verfalls in der Kunst“, mit
Werken der „Brücke“-Mitglieder und
anderer Künstler, die schließlich 1937 in
München mit der berüchtigten Schau
„Entartete Kunst“ verfemt werden soll-
ten. Am 9. November 1938 wurde von
den Nazis die von Gottfried Semper er-
baute Synagoge in Brand gesetzt. Über
die Jahre der Nazidiktatur und das
Schicksal der Dresdner Juden hat der
Romanis tik pro fes sor Viktor Klemperer
minutiös authentische, atemberaubende
Tage bücher geschrieben.
DDR-Zeit
Eine Wende zur Demokratie brachte die
Befreiung von der Nazidiktatur nicht.
Die Dresdner, zuerst tausende Trüm-
merfrauen, begannen unter unsäglichen
Bedingungen mit dem Wiederaufbau
ihrer Stadt. Bis 1964 wurde der Zwinger
denkmalgerecht rekonstruiert. Aufge-
baut wurden auch die Hofkirche und an-
dere historische Bauten, vor allem aber
Wohnungen. Dieser Wiederaufbau war
von Anfang an auch durch ideologische
Prämissen geprägt. Die his to ri sche
Struktur der Stadt wurde preisgegeben
zugunsten einer damals (nicht nur in der
DDR) als modern em pfun de nen und
auch ideologisch begründeten „groß-
zügigen“ Bauweise.
j Das Kronentor des Zwingers
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