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Das Imkerdorf Brtníky
es steil hinab in eine Schlucht und auf
der anderen Seite gleich ebenso steil hi-
nauf, dort in die kleine Löwenhöhle (Lvi
Doupě) und auf die Brüdersteine (Skal -
ní Bratři), die Aussicht ist jedoch zuge-
wachsen. Und erneut geht es steil hinab
und hinauf, durch das Höllentor (Pekel-
ná Brána) und zu den Felsgebilden
„Hund und Katze“ (Pes a Kočka). Über
die Himmelsleiter wird schließlich die
Fürst-Kinsky-Höhe (Kinského Výšina)
erreicht, auch diese Aussicht ist weitge-
hend zugewachsen. Über sehr schmale,
manchmal etwas wacklige Holzstufen im
Fels könnte man von hier direkt ins
Khaatal absteigen, aber um den Rund-
gang in den Ort hinein zu vollenden, ist
es besser, der gelben Makierung weiter
zu folgen. Der Weg erreicht am einstigen
deutschen Friedhof und der ehemaligen
Schule das Dorf, folgt nach links der
Dorfstraße und erreicht direkt das „Na
Fakultě“ (An der Fakultät, früher eine
Ferienhütte der Prager Karlsuniversität),
ein einfaches Lokal, wo böhmisches Bier
und Knödelgerichte warten. In Khaa
gibt es weitere Einkehrmöglichkeiten.
Die „Fakultät“ liegt direkt am Einstieg
in das Khaatal, durch das nun der Rück-
weg angetreten wird. Unweit des bereits
bekannten Abzweigs unter dem „Fähn-
chen“ liegen in der Kirnitzsch ein Tor
aus Felsbrocken sowie eine „ We i n k e l -
ler“ (Vinný Skleb) genannte Höhle, in
der im Winter flaschenförmige Eistropf-
steine entstehen. Ähnlich passiert es in
der Feengrotte (auch Elfengrotte, Jes ky -
ně Víl), zu der man kurz darauf rechts
über einen abzweigenden, unmarkierten
Weg und eine Holzbrücke über die Kir-
nitzsch gelangt. Der Heimweg nach Hin-
terhermsdorf erscheint nun, einige Stun-
den später, in einem anderen Licht.
Die Gemeinde Brtníky (Zeidler) ist im
14. Jahrhundert aus einer Siedlung von
Imkern entstanden. Sie liegt weit ge-
streut zwischen Böhmischer Schweiz
und Lausitzer Gebirge und hat eine
Bahnstation (Mikulašovice - Rumburk).
Über die bereits erwähnte Wegkreuzung
Touristenbrücke ist eine Rundwande-
rung (12 km) von Hinterhermsdorf
möglich. In beeindruckender Felsszene-
rie liegt das Wüste Schloss auf der Zeid-
ler Heide (Brtnický Hrádek), von dem
weder viel bekannt noch viel zu sehen
ist, lediglich einige Balkenfalze und Ver-
tiefungen können hier die Fantasie be-
schäftigen. Nach weiteren 100 Metern
erreicht der Wanderweg das Große
Preußenlager (Velký Pruský Tabor, von
der Touristenbrücke 1 km), ein Felsriff,
das in Kriegszeiten Unterschlupf für 200
Menschen gewesen sein soll. Das preu-
ßische Heer hinterließ hier seinen Na-
men. Die Eulenlöcher (Soví Dira) sind
eine weitere Sandsteinhöhle, die im
Winter ungewöhnliche Eisgebilde her-
vorbringt. Vom einst nahegelegenen
Jagdschloss Sternberg blieb gar nichts
mehr, heute ist es eine Lichtung, über die
der Wanderweg führt. Die Reste des
1771 erbauten Schlosses wurden 1993
abgerissen, auf Wegweisern und Wan-
derkarten taucht es noch immer auf.
Der Rückweg von Brtníky (Zeidler)
über das winzige Dorf Kopec (Hemme -
hübel) mit seinen reizenden böhmi-
schen Umgebindehäusern nach Hinter-
hermsdorf folgt der blauen Markierung,
noch etwa 1½ Stunden sind dafür einzu-
planen. Auch an diesem Weg stehen se-
henswerte Felsformationen.
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