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Höhepunkt einer Wanderung im Bie-
latal ist zweifellos die Felsengasse, von
der Zerklüfteten Wand zu den bizarren
Herkulessäulen und zu Füßen weiterer
Felsgebilde, die von den Bergsteigern ge-
liebt werden und so schöne Namen wie
Schiefer Turm, Chinesischer Turm und
Kanzelturm bekommen haben. Aber
auch Wanderern bieten sich immer wie-
der entzückende Ansichten und Aus-
sichten. Die Herkulessäulen sind schräg
verwitterte Felsriffe inmitten des Kletter-
gebietes, sie gehören zu den bekanntes-
ten Felsformationen des Elbsandsteinge-
birges. Hier kann man bei schönem Wet-
ter nicht erwarten allein zu sein, im Ge-
genteil. Ruhiger wird es nur nach kräfti-
gem Regen, denn auf nassem Fels darf
nicht geklettert werden. Dann aber ist
auch Wanderern geboten, auf den We-
gen zu bleiben und den aufgrund der
Nässe besonders empfindlichen Sand-
stein zu schonen.
Vom abschließenden Felsportal dieser
spannenden Gasse ist es nicht mehr weit
bis zur Ottomühle, der beliebten und
sehr preisgünstigen Wanderherberge im
Bielatal. Dort kann man einkehren, oder
auch die Rast gleich nebenan mit Selbst-
bedienung in der Daxensteinbaude ein-
legen. Unweit der Ottomühle befindet
sich der Wandererparkplatz.
Der Rückweg zur Schweizermühle/
Haltestelle Brausenstein passiert auf
Wanderwegen zunächst den Aussichts-
felsen Johanniswacht, der über eine
kleine Steiganlage erklommen werden
kann, und dann den Sachsenstein, auf
den nun eine lange, recht steile und sig-
nalgelb gestrichene Leiter hinaufführt.
Der Rundblick von der kleinen Platt-
form über ein Meer aus Wald und Fels
lohnt sich unbedingt, nur muss man sich
auf der Leiter mit den entgegenkom-
menden Wanderern einig werden. Ruck-
säcke am besten unten lassen, es gibt
nämlich einige sehr enge Stellen. Von
hier ist es nicht mehr weit bis zur
Schweizermühle.
Zur Grenzplatte
Hinter der Ottomühle steht der Groß -
vaterstuhl, eine Felsgruppe mit mehre-
ren Aussichtsplätzen. In den Felswänden
hinter der Straßengabelung liegt an der
rechten Seite die Bennohöhle, da rin
künstlich erleuchtet die - leider gefälsch-
te - „älteste Felsinschrift in der Sächsi-
schen Schweiz“. Neben einem Kelch
steht: „M. v. Donjn ††† 1401 Benno“.
Damit sollte wohl der Dohnaische Burg-
graf gemeint sein, der damals im Gefecht
mit wettinischen Soldaten gefallen war;
und „Benno“, vielleicht der Knappe, hat
die Sache geritzt. Eine andere Interpreta-
tion besagt, von Dohna habe auf der
Flucht die Gebeine des Meißner Bischofs
Benno, des Weinkenners also, im Gepäck
gehabt. Selbstentlarvend ist dieses Sgraf-
fito so oder so, weil in der Zeit der Gotik
die Zahl 4 eben nicht wie heute geschrie-
ben wurde, sondern als „nach oben offe-
ne 8“. Naja, egal. Jedenfalls hat die Höhle
j Der Bielablick mit seinem kleinen Pavillon
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