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Gespens tergeschichten überwucherten
das verfallende Goßdorfer Raubschloss.
Mitte des 19. Jahrhunderts bekamen die
Ruinenrudimente romantisch-neogoti-
sche Zubauten. Der Heimatkundler Al-
fred Meiche erzählt die Sage von den
Schatzgräbern am Goßdorfer Raub-
schloss. Die sollen nach dem Schatz der
längst vertriebenen Schwarzbergritter
gesucht haben, von denen es heißt, „daß
es ein wildes, raublustiges Geschlecht ge-
wesen sei, das deshalb weit und breit ver-
haßt war. Diese adligen Strauchdiebe
waren sogar genötigt, ihren Pferden die
Hufeisen verkehrt aufschlagen zu lassen,
um den Feinden den Zugang zu ihrem
Raub nes te zu verbergen.“
Dem Schwarzberg gegenüber stand
die Buttermilchmühle, die bis heute als
die „ehemalige“ auf Wanderkarten ver-
zeichnet ist. Schon als Mühle war sie be-
liebtes Ausflugsziel. Nachdem sie in den
1920er Jahren Schankkonzession erhal-
ten hatte, stellte sie den Mahlbetrieb ein
und bewirtete ihre Gäste, dass es eine
Freude gewesen sein muss. Jedenfalls be-
richten ältere Dresdner in höchsten Tö-
nen von ihrer Buttermilchmühle, und es
erübrigt sich die Nachfrage, ob sie dort
etwa nur Buttermilch getrunken hätten.
In den 1970er Jahren wurde die Mühle
als Kinderferienlager genutzt, 1985
brannte sie nach einem Blitzschlag ab,
und das war es dann.
Hier wird's daher nichts mit Einkehr,
also weiter zum Haltepunkt Mitteln-
dorf, wo man die Wanderung mit der
Sebnitztalbahn, auch „Sächsisch-Böhmi-
sche Semmeringbahn“, abkürzen kann.
Es sei denn, sie fährt schnöde am Halte-
punkt vorbei. Dann hat der oder die Rei-
sende vergessen, rechtzeitig dem Lok-
führer zu winken!
Wer wandern will, bleibt bachauf-
wärts im einsamen Sebnitztal und wird
es nicht bereuen. Manchmal muss man
279ss dk
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