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Alfred-Meiche-Wanderweg
eine Treppe hinauf zum Kunstblumen-
und Heimatmuseum. Benannt ist es
nach dem Regionalhistoriker, Volks-
kundler und Sprachforscher Prof. Alfred
Meiche (1870-1947), Mitglied des 1877
gegründeten Gebirgsvereins für die
Sächsische Schweiz. Die Ausstellung
zeigt Stadtgeschichte und in nachgestell-
ten Wohn- und Arbeitsräumen den All-
tag der Sebnitzer Kunstblumenarbeiter
und Handwerker. Sie ist zugleich Gale-
rie für Gemälde und Grafiken regionaler
Künstler, von denen besonders Ilse Oh-
nesorge (1866-1937) und der Sterl-Schü-
ler Hanns Georgi (1901-1989) beach-
tenswert sind.
An langen Abenden im Winter wur-
den in Sebnitzer Heim wer ker woh nun -
gen die traditionellen „Schattenspiele“
gebastelt. Das sind Laternen, die mit Pa-
pier bespannt und mit Scherenschnitten
illustriert wurden. Der Schriftsetzer und
Redak tionsge hilfe Adolf Tannert (1839-
1913) hat mit seinen Scherenschnitten
ein künstlerisches Werk fantasievoller
Bildsprache geschaffen. Diese Schatten-
bilder zeigen das Leben der einfachen
Leute von der Wiege bis zum Wirtshaus,
Landschaften und Tiere. Genreszenen
erzählen von Barbieren und Botenfrau-
en, Musikanten und Puppenspielern,
von Kirmes und Hochzeit. Das Museum
hat ihm einen eigenen Raum gewidmet.
Seit es 1978 eine Sonderausstellung
zum 90. Geburtstag Max Jacobs, des
„Hohnsteiner Kaspers“, ausrichtete und
dafür zahlreiche Schenkungen erhielt,
hat der Puppenspieler hier einen ständi-
gen Platz bekommen. Auch der „Ent-
decker“ der Sächsischen Schweiz, Wil-
helm Leberecht Götzinger, der ganz in
der Nähe, in Neustadt, als Pfarrer wirkte,
wird mit Originalexponaten vorgestellt.
Am Stadtmuseum beginnt der bequeme
und aussichtsreiche Alfred-Meiche-
Wanderweg nach Hin terhermsdorf.
Vor der Gaststätte Waldhaus in Ober-
hertigswalde kreuzt der Wanderweg die
Hohe Straße, einen der ältesten mittel-
europäischen Handelswege. Schon im
frühen Mittelalter führte die vom Atlan-
tik kommende Hohe Straße auf ihrem
Weg zum Schwarzen Meer vom Elbtal
beim heutigen Bad Schandau über
Nordböhmen und die Oberlausitz nach
Schlesien. Sie ist in vielen Orten als Stra-
ße oder, wie hier, als Wirtschaftsweg er-
halten. An der Straßenkreuzung steht
noch eine alte Wegsäule.
Bald darauf steigt der Wanderweg
zum Wa c h b e r g (496 m) auf. Am Rande
steht eine Berggaststätte mit Rundsicht
auf die Sächsisch-Böhmische Schweiz
und den Kamm des Osterzgebirges.
Noch ein Aufstieg zum Weifberg
(478 m), dann geht es über Wiesen nach
Hinterhermsdorf.
Vom Wachberg kann man nach
Saupsdorf laufen, wo viele Umgebinde-
häuser aus dem 18./19. Jahrhundert ste-
hen und einige Gasthöfe einladen. Be-
merkenswert an den Saupsdorfer Umge-
bindehäusern sind die Schieferornamen-
te der Giebel. In der Nähe des stillen
Dorfes liegt die Kleinsteinhöhle, von
dort kann man weiterlaufen zum Arn-
stein und ins Kirnitzschtal.
Panoramaweg
Durchweg großartige Fernsichten über
das Elbsandsteingebirge verbindet der
Panoramaweg zwischen Saupsdorf und
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