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Mit den Romantikern
auf dem „Malerweg“
Die ersten Entdecker der Sächsischen Schweiz
brachen von Dresden aus auf in die „ungeheu-
ren Felsmassen“ (Nicolai). Sie benutzten dabei
immer wieder denselben Weg über Pillnitz,
Graupa, Liebethal und Lohmen. Die Schweizer
Maler Adrian Zingg und Anton Graff sind so ge-
wandert, Nicolai und Götzinger haben ihn in den
ersten Reiseführern beschrieben, und unzählige
Naturschwärmer und romantische Schöngeister
sind ihm gefolgt, dem kürzesten Fußweg von
Dresden, der zudem auch noch landschaftlich
reizvoll ist und zeitig auf das Erlebnis des wil-
den, malerischen Gebirges einstimmt. Dieser
Route nachzugehen, ist also nicht nur kulturhis-
torisch interessant, sondern nach wie vor ein
Landschaftserlebnis, das man so auf der Bahn-
strecke im Elbtal nicht und auf der Straße gleich
gar nicht nachempfinden kann. Es lohnt sich, ei-
nes der klassischen Reisebücher von Nicolai
oder Götzinger, die als Reprints erschienen sind,
mitzunehmen und die Wegbeschreibungen mit
den heutigen Ansichten zu vergleichen.
Als „Malerweg“ ist eine 112 Kilometer lange
Wanderroute durch das Elbsandsteingebirge
beiderseits der Elbe markiert. Es ist der attrak-
tivste und traditionsreichste Wanderweg in
diesem Gebirge und einer der faszinierendsten
in Deutschland. Die Route folgt sowohl dem his-
torischen Wanderweg als auch weiteren vorwie-
gend naturbelassenen Wegen, die zu den male-
rischsten Gegenden und Aussichten des Elb-
sandsteingebirges führen. Rechts der Elbe füh-
ren 68 Kilometer des Malerwegs größtenteils
durch den Nationalpark, eine Landschaft, die
sich durch schroffe Felsen und romantische
Schluchten auszeichnet und oft durch Treppen
und Stiegen erschlossen ist. Links der Elbe geht
es auf 44 Wanderkilometern zumeist etwas be-
quemer zu. Vorgeschlagen werden acht Etap-
pen und zahlreiche Abstecher, die mit einer kos-
tenlos erhältlichen Broschüre des Tourismusver-
bandes, auf einer Faltkarte des Nationalpark-
amts sowie unter www.malerweg.de vorberei-
tet werden können.
Pillnitz
In diesen Wanderweg nicht einbezogen ist die
klassische Anreise der frühen Künstler. Zunächst
also nach Pillnitz. Mit der Buslinie 63 (am Gro-
ßen Garten) erreicht man in rund 30 Minuten
Pillnitz (Haltestelle Leonardo-da-Vinci-Straße
oder Rathaus Pillnitz). Eine interessante Fahrt,
denn dieser Bus passiert auch das Blaue Wun-
der, die berühmte Elbbrücke zwischen Blasewitz
und Loschwitz. Jeder zweite Bus fährt von Pill-
nitz weiter nach Graupa (Richard-Wagner-Haus).
Oder von der Karcherallee mit der Straßenbahn-
linie 2 bis Endsta tion Klein zschachwitz und mit
der Fähre übersetzen. In Pillnitz geht es ober-
halb des Schlossgeländes in den Ort und ab der
Weinbergschänke auf den Lehrpfad Weinberg-
weg. Dieser Lehrpfad, von dem aus man schon
den Königstein und den Lilienstein sehen kann,
geht in den Leitenweg über, der durch den Tie-
fen Grund nach Graupa führt.
f Historischer Wegweiser am Malerweg
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